Doch Raiffeisen-Genossenschafter zeigen sich von solchen Vorschlägen nicht überzeugt. Sie argwöhnen, die Aufsicht wolle sich bloss die Arbeit einfacher machen. Unter den fünf systemrelvanten Schweizer Banken schere Raiffeisen mit ihrer Struktur aus, was die Kontrolle aufwändiger gestalte.

Auf Anfrage von finews.ch präzisierte die Finma, die Prüfung der Rechtsform einer Aktiengesellschaft betreffe nur Raiffeisen Schweiz, nicht die Genossenschaftsbanken und -verbände selber. Die Finma hat einen Zeitrahmen gesetzt, bis wann die Ergebnisse dieser Prüfung seitens von Raiffeisen Schweiz vorliegen sollen, gibt diesen aber nicht bekannt.

Mit Blick auf das noch laufende interne Prüfverfahren unter Bruno Gehrig und mögliche weitere Wechsel im Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz dürfte es wohl 2019 werden, bevor sich die Zentrale à fonds mit der neuen Rechtsform auseinandersetzen kann. Weitere Monate dürften vergehen, bis die Aufsicht allenfalls einen Entscheid fällt.

«Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon»

Bis dahin könnte jedoch eine traditionalistische Gegenbewegung in der Banken-Gruppe an Fahrt gewinnen, wie Raiffeisenbanker im Gespräch konstatieren. Angesichts des Scherbenhaufens nach der Ära Vincenz findet unter den Genossenschaftern eine Rückbesinnung auf Werte statt, wie sie die Gründerväter Friedrich Wilhelm Raiffeisen in Deutschland und in der Schweiz Pfarrer Johann E. Traber propagierten.

Christliche Werte, Föderalismus, «ein Genossenschafter, eine Stimme» und Nähe zur Kundschaft erscheinen als hehres Gut, das es zu verteidigen gilt. Umso mehr, als in der Schweiz Genossenschaften generell einen hervorragenden Ruf geniessen.

Dem wird die Aktiengesellschaft als Ausgeburt des Turbo-Kapitalismus gegenübergestellt. «Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon», erinnert ein Raiffeisenbanker im Gespräch an ein Spruch von Jesus. Und hofft: «Hoffentlich zwingt uns die Finma nicht zur Aktiengesellschaft.»

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