Das Zürcher Fintech hat beim Volumen die 10-Milliarden-Franken geknackt. Nun zapft die Loanboox zwei weitere Märkte an.

Bei Loanboox macht sich die Belegschaft einen Spass daraus, die einzelnen Kundenanfragen in Listen einzutragen und die Papiere aneinander zu kleben – und damit Wände und gar die Zimmerdecke zu tapezieren.

Mittlerweile dürfte dafür der Platz in den Zürcher Büros des Fintechs knapp werden. Wie das Unternehmen gegenüber finews.ch erklärte, hat die Loanboox-Plattform in der Schweiz ein angefragtes Kreditvolumen von 10 Milliarden Franken überschritten.

Milliardengrenze in Deutschland genommen

Über die Plattform können öffentlichrechtliche Schuldner wie Gemeinden oder Bezirke ihren Finanzierungsbedarf anmelden. Geldgeber sind meist institutionelle Anleger; die Transaktionen werden deutlich günstiger abgewickelt, weil kein Broker oder eine Bank zwischengeschaltet ist. Im Gegenzug braucht die Plattform hohe Volumen, um zu rentieren.

Dies ist mit ein Grund, weshalb Loanboox rasch neue Märkte erobern will. Letzten Sommer startete die Jungfirma in Deutschland. Unter Leitung von Andreas Franke konnte dort nun die 1-Milliarden-Euro-Grenze beim Volumen überschritten werden. «Damit hat Loanboox die direkten deutschen Konkurrenten wohl im Schnellzug-Tempo überholt», freut man sich im Schweizer Hauptquartier.

Partnerschaft in Österreich

Nun folgt der nächste Ländermarkt. Wie das Startup mitteilt, wird es ab dem Frühsommer in Österreich aktiv. Zusammen mit Kommunalnet.at, einem Arbeits- und Informationsportal der österreichischen Gemeinden, möchte das Unternehmen den über 2'000 dortigen Gemeinden direkten Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen. Die Arbeit vor Ort bestreiten dabei die österreichischen Partner, Marktverantwortlicher bei Loanboox ist Christian Klumpe.

Im Herbst wagen sich die Schweizer dann in den romanischen Sprachraum vor. So ist für das dritte Jahresviertel geplant, ein Büro in Paris zu eröffnen. Eine Länderchefin sei bereits gefunden, heisst es beim Fintech, und ebenso ein Präsident für die dortige Tochterfirma.

Neuer Mann für die Prozesse

Das rasche Wachstum geht indes an der Organisation nicht spurlos vorbei. Die Prozesse müssen neu geordnet werden; dazu hat das Unternehmen mit Dominique Hügli einen neuen operationellen Leiter (COO) (siehe Bild unten) eingestellt.

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Dieser war zuletzt für das IT-Unternehmen Elca tätig. Die Geschäftsführung in der Schweiz verantwortet Andi Burri.

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