Falcon: Eigner aus Nahost schickt einen Gesandten

Der Verwaltungsrat der in Turbulenzen geratenen Zürcher Falcon Private Bank hat Verstärkung erhalten. Der neue Mann arbeitet für den Mehrheitsaktionär aus Abu Dhabi.

Die letztwöchige ausserordentliche Generalversammlung der Falcon Private Bank ernannte Matthew Hurn (Bild links) mit sofortiger Wirkung zum neuen Mitglied des Verwaltungsrates. Dies teilte das Zürcher Institut am Mittwoch in einer E-Mail mit. Der Brite Hurn bekleidet seit 2008 verschiedene Managementpositionen beim Staatsfonds Mubadala Investment Company in Abu Dhabi, zuletzt als Finanzchef für Alternative Investments und Infrastrukturanlagen. Mubadala ist die Mehrheitsaktionärin der Falcon Private Bank.

COO kommt ebenfalls von Mubadala

Erst letzten Juni entsandte Mubadala zudem Alastair Fiddes als operationellen Leiter (COO) nach Zürich. Fiddes arbeitete die letzten neun Jahre bei der Mubadala Development Company und wirkt nun an der Seite von Falcon-CEO Martin Keller in der Geschäftsleitung der Privatbank.

Der Falcon-Verwaltungsrat setzt sich demnach aus dem Präsidenten Roberto Grassi, dem Vizepräsidenten Cyril Latroche und den Mitgliedern Marc P. Bernegger, Matthew Hurn und Dominik Schärer zusammen. Mubadala-Mann Latroche vertritt seit dem Mai die 2017 Interessen des Aktionärs aus Abu Dhabi, seit damals Murtadha M. Al Hashmi und H. E. Khaled Balama Al Tameemi überraschend ausgeschieden waren.

In den Jahren zuvor hatten zwei Vertreter des Emirats im Falcon-VR ihre Position ausgenützt und die Bank unsaubere Geschäfte und Transaktionen mit Geldern aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB vollziehen lassen. Gegen beide, Khadem al-Qubaisi sowie Mohamed Badawy al-Husseiny, laufen Ermittlungen der Bundesanwaltschaft.

Bekenntnis zur Bank

In den letzten Monaten ist es dort zu zahlreichen bedeutenden Abgängen gekommen; sogar über einen Verkauf von Falcon wurde spekuliert. Mit der Stärkung der Führung bekennt sich der Eigner aus Nahost nun zwar zur Bank – mit der Entsendung von Gefolgsleuten will er dort aber wohl nichts dem Zugang überlassen.

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