Nach Ex-Investmentbankchef Andrea Orcel trifft offenbar ein weiterer UBS-Topshot die frühere Praktikantin zum Gespräch. Reicht das, um die Wogen für die Grossbank zu glätten?

Die Vergewaltigungsvorwürfe einer ehemaligen Angestellten haben inzwischen die Sphäre von Sergio Ermotti erreicht. Offenbar will nun der Head Global Investigation, der direkt an den CEO der UBS rapportiert, das direkte Gespräch mit der früheren Praktikantin der Bank in London suchen. Dies will das Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlplichtig) erfahren haben.

Beim hohen UBS-Gesandten dürfte es sich um eine Frau handeln, und zwar um die Schweizerin Ursula La Roche (Bild unten). Sie kommandiert die internen Ermittlungsteams der Bank in Zürich, Singapur, Hongkong, London und New York, und sie leitet die Whistleblower-Anlaufstelle beim Institut. La Roche war zeitweilig Finanzchefin der SIX Gruppe und Leiterin Überwachung im Bankenressort der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma).

La Roche 500

(Bild: Linkedin)

Chefsache bei der Aufsichtsbehörde

Laut dem Bericht möchte die versierte Finanzfrau vom mutmasslichen Opfer erfahren, welche Lehren die Bank aus dem Fall ziehen kann. Dazu muss La Roche bei Freshfields Bruckhaus Deringer antraben, jener Kanzlei, welche die UBS mit der externen Aufarbeitung der Affäre beauftragt hat und welche an die britischen Bankenaufsicht FCA rapportieren muss. In dieser juristisch abgesicherten Atmosphäre soll das Treffen stattfinden.

Allerdings ist die Sache mit dem Treffen nicht ausgestanden. Die FCA will von der UBS wissen, warum die Bank nicht früher Meldung zu den Vorwürfen der Ex-Praktikantin gemacht hatte. Mittlerweile kümmert sich Megan Butler (Bild unten), die ranghöchste Frau bei der Londoner Behörde, persönlich um den Fall, wie auch finews.ch berichtete. Die UBS selber setzt sich auf den Standpunkt, dass bei der Bank gegenüber Übergriffen «Nulltoleranz» gilt und dass sämtlichen Vorwürfen umgehend nachgegangen wird.

Butler 500

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