Die britische Finanzaufsicht macht die Untersuchung der Vergewaltigungs-Vorwürfe einer früheren UBS-Mitarbeiterin zur Chefsache. Damit eskaliert der Fall für die Grossbank weiter.

Megan Butler ist als Leiterin Aufsicht beim Bankenregulator Financial Conduct Authority (FCA) in London eine vielbeschäftigte Frau. Doch für diesen Fall nimmt sie sich nun persönlich Zeit: Wie das britische Branchenportal «Finanial News» berichtete, spürt sie nun ebenfalls den Vorwürfen nach, die eine Ex-Praktikantin gegenüber Vorgesetzten bei der UBS in Grossbritannien erhoben hat.

Gut möglich zudem, dass Butler die Untersuchung persönlich nimmt. 2017 hat die hohe Beamtin öffentlich erklärt, dass sie selber am Anfang ihrer Karriere Opfer von Übergriffen geworden ist. 

Ungewöhnliches Vorgehen

Dass die mutmassliche Vergewaltigung bei der FCA zur Chefsache erklärt wurde, wertet der Bericht jedenfalls als aussergewöhnlich. Wie auch finews.ch vermeldete, war in den letzten Tagen ein weiterer Übergriff gegen das mutmassliche Opfer bekanntgeworden. Das Portal berichtet aus anonymer Quelle, dass die Aufsicht den Fall als «zunehmend wichtig» betrachte.

Damit droht der UBS eine weitere Eskalation. Die Grossbank steht in der Kritik, den Vorwürfen anfänglich zu wenig dezidiert nachgegangen zu sein.

Daraus könnte die FCA dem Institut einen Strick drehen. Denn auch für die UBS gelten in Grossbritannien Richtlinien, bei Verdacht auf sexuelle Übergriffe zwingend die Aufsicht zu kontaktieren. Zudem: in der Metoo-Debatte stehen auch die Behörden unter erheblichem Druck. Das verleiht der Untersuchung eine unberechenbare Komponente. Die UBS selber setzt sich auf den Standpunkt, dass bei der Bank gegenüber Übergriffen «Nulltoleranz» gilt und dass sämtlichen Vorwürfen umgehend nachgegangen wird.

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