Dank Digitalisierung kann die Valiant Kredite in einem Drittel der bisherigen Zeit vergeben. Eine Achtungserfolg – der allerdings an einer alten Schwäche des Swiss Banking krankt.

«Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, eine einfache Bank zu sein. Intern sind wir noch viel zu wenig effizient», kritisierte Valiant-Chef Markus Gygax kürzlich im Gespräch mit finews.ch. Am 16. Mai übergibt Gygax diese Pendenz an seinen Nachfolger Ewald Burgener. Mit der am (heutigen) Montag offiziell gestarteten «Kreditautobahn» ist schon ein erster Schritt hin zu mehr interner Effizienz getan.

Laut einer Mitteilung hat das Berner Institut den Kreditprozess – mithin das wichtigste Geschäft einer Retailbank – massiv beschleunigt. Dauerte dieser von der Erfassung über die Analyse, die Abwicklung bis hin zur Auszahlung 90 Minuten und mehr, können einfache Geschäft jetzt in 30 Minuten erledigt werden. Dies, indem der Prozess digitalisiert und deutlich vereinfacht wurde.

Bis 2020 breit im Einsatz

Laut der Bank eine win-win-Situation. Die Kundenberater gewinnen mehr Gesprächszeit mit dem Kunden. Das Credit Office im Hintergrund spart pro Geschäft einen Drittel der Zeit ein. Und die Kunden erhalten schneller ein verbindliches Kreditangebot.

Valiant hat die neue Kreditabwicklung in den letzten Wochen an sechs Standorten getestet. Das Ziel ist es nun, Anfang 2020 die grosse Mehrheit der Hypotheken für Privatkunden und KMU darüber zu verarbeiten.

Software-Haus sucht Banken

Der Bau der Kreditautobahn unternahm das Institut, wie so oft im Swiss Banking, auf eigene Faust. Dabei böte gerade die Digitalisierung ein weites Feld für Kooperationen zwischen den Geldhäusern. Das Projekt bis zur Einführung des digitalen Kreditprozesses dauerte rund zwei Jahre. Realisiert hat es Valiant zusammen mit dem Software-Unternehmen Axon Ivy. Das Fintech möchte die Software «Credit Highway» nun aber auch anderen Banken anbieten.

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