Die Schwyzer Kantonalbank hat sich vor einigen Jahren aus dem Geschäft mit externen Vermögensverwaltern verabschiedet. Jetzt geht sie wieder in die Offensive. Nicole A. Reinhard, die oberste Private Bankerin der SZKB, erklärt im Interview mit finews.ch die Beweggründe für diesen Schritt.


Frau Reinhard, die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) hat sich Anfang 2014 aus dem Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern (Externe Vermögensverwalter, EVV) zurückgezogen. Was hat Sie bewogen, da nun wieder einzusteigen?

Wir haben uns 2014 die Frage gestellt, ob wir als verhältnismässig kleiner Player in einem immer stärker regulierten Finanzmarkt überhaupt noch eine Existenzberechtigung haben.

Unter diesen Prämissen haben wir uns dann von einigen Kunden getrennt, die unsere Anforderungen in Bezug auf regulatorische Vorgaben und Assetbasis nicht mehr erfüllten.

«Uns ist bewusst, dass in diesem Geschäft niemand auf die SZKB gewartet hat»

Parallel dazu haben wir in der Strategie 2014-2018 unser Augenmerk auf den Ausbau des Anlagegeschäfts für Privatkunden gelegt und mit der Neugestaltung unserer Dienstleistungen den Grundstein für einen künftigen Ausbau unseres institutionellen Geschäfts und der Zusammenarbeit mit EVVs gelegt. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Dienstleistung bildet heute die Weiterentwicklung unserer IT-Lösung für EVVs.

Dies reicht allerdings kaum, um sich in diesem zunehmend hart umkämpften Markt zu behaupten.

Uns ist bewusst, dass in diesem Geschäft niemand auf die SZKB gewartet hat. Mit unserer überschaubaren Grösse, kurzen Entscheidungswegen und einem Top-Rating können wir uns aber als agiles, sicheres und kundennahes Institut positionieren.

«Wir bedienen auch Kundinnen und Kunden aus dem deutschsprachigen Ausland»

Letztlich lebt dieses Geschäft aber vor allem von den Menschen dahinter. Mit Pascal Reichert und Marco Ulrich konnten wir zwei Spezialisten engagieren, die sich durch langjährige Erfahrung im EVV-Geschäft auszeichnen. Sie waren vor ihrer letzten Station bei Vermögensverwaltern für die UBS in der Betreuung von EVVs zuständig.

Ihr «Heimmarkt» im Kanton Schwyz gibt vermutlich zu wenig her für ein EVV-Geschäft, das sich nachhaltig rechnet. Was tun Sie da?

Unser Fokus liegt klar auf der ganzen deutschsprachigen Schweiz. Daneben bedienen wir auch Kundinnen und Kunden aus dem deutschsprachigen Ausland, die uns ihre steuerliche Transparenz bestätigen.

Wieviel Zeit haben Sie sich gegeben, um Ihre Ziele zu erreichen?

Nachhaltiges Wachstum lässt ich nicht durch kurzfristiges Handeln erreichen. Darum nehmen wir uns die nötige Zeit, um langfristige Beziehungen mit hoher Kundenzufriedenheit aufzubauen.

Der Ausbau der vorhandenen Kundenbasis und das bisherige Wachstum durch den Zugewinn neuer Kunden stimmen uns aber schon mal zuversichtlich.


Nicole A. Reinhard Stahel ist seit November 2013 Stellvertreterin des Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) und verantwortet den Geschäftsbereich Private Banking. Sie stiess 2005 als Personalverantwortliche zum Unternehmen, nachdem sie zuvor bei der Credit Suisse in Zürich in verschiedenen Führungsfunktionen gearbeitet hatte. Im Jahr 2009 wurde sie zum Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der SZKB ernannt und 2012 in die Geschäftsleitung gewählt. Seit diesem Zeitpunkt leitet sie auch das Private Banking.

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