Vor gut einem Jahr hat die Zurich die UBS an der Börse überholt. Trotzdem geben sich die Lenker des Versicherungskonzerns mit deutlich weniger zufrieden als die Bankmanager an der Bahnhofstrasse. 

Im Februar 2019 schaffte der Versicherer Zurich eine Premiere: Erstmals war das Unternehmen an der Börse mehr wert als die grösste Bank des Landes, die UBS. Diesen Vorsprung hat das Institut unter der Leitung von CEO Mario Greco in den vergangenen zwölf Monaten weiter ausgebaut. 

Nach den Corona-Verwerfungen liegt die Marktkapitalisierung des Versicherers bei ungefähr 57,6 Milliarden Franken, während die UBS mit 39,3 Milliarden Franken bewertet ist. Einziges Trostpflaster für die Aktionäre der Bank ist die Dividendenrendite von über 7 Prozent – da sich diese umgekehrt proportional zum Aktienpreis verhält, ist dies allerdings nicht nur eine gute Nachricht. 

Billiges Zurich-Management

Der Komplexitätsgrad einer globalen Bank und einer weltweit tätigen Versicherung dürften vergleichbar sein. Die UBS schrieb 2019 einen Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar (4,7 Prozent weniger als im Vorjahr), während die Zurich ihren Gewinn auf 4,15 Milliarden schraubte, 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Gemessen an diesen Zahlen war die Leistung des Zurich-Managements allerdings geradezu billig zu haben: Insgesamt verdiente das Gremium mit elf Mitgliedern 49 Millionen Franken, wie der am Freitag erschienene Jahresbericht zeigt. CEO Greco war der Bestbezahlte, mit einer Gesamtvergütung von 9,3 Millionen Franken. 

Höherer Basislohn

Im Vergleich dazu verdiente das – mit 13 Mitgliedern leicht grössere – Executive Board der UBS gesamthaft 102 Millionen Franken. Mehr als doppelt so viel Lohn also, für die Chefs einer Bank, welche die eigenen Ziele verpasste, die in einem zentralen Rechtsfall eine Zwischenniederlage einstecken musste und deren Aktienpreis auf das Niveau der Finanzkrise abstürzte. 

Da bei beiden Firmen im Lauf von 2019 Geschäftsleitungsmitglieder ausgetauscht wurden, lässt sich die durchschnittliche Entschädigung nicht präzise bestimmen. Bei der UBS ist allerdings mit über 28 Millionen Franken nur schon der Basislohn für die gesamte Geschäftsleitung mehr als doppelt so hoch wie bei der Zurich, wo das durchschnittliche Mitglied weniger als 1 Million Franken Salär erhielt. 

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