Plötzlich geht’s schnell: Die Nationalbank testet zusammen mit den Grossbanken UBS und Credit Suisse eine neue Digitalwährung – und auch das Ausland ist involviert.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die Banque de France und die Fintechschmiede der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS Innovation Hub) lancieren ein Experiment zur Verwendung von digitalem Zentralbankgeld für Finanzintermediäre (wholesale CBDC). Dies ging aus einer Mitteilung des SNB vom Donnerstag hervor.

Getestet wird dabei die Abwicklung von grenzüberschreitenden Transaktionen. Mit im Boot ist auch die Privatwirtschaft: In einem von der Beratungsfirma Accenture angeführten Konsortium tun die Schweizer Grossbanke Credit Suisse, die franzöische Natixis, das US-Krypto-Konsortium R3 sowie die Schweizer Digitalbörse SIX Digital Exchange (SDX) mit.

Zwischen Schweizer und französischer Bank

Das «Projekt Jura» setzt auf zwei CBDs und ein digitales französischen Finanzinstrument. Die Transaktion geschieht auf einer auf der Blockchain-Technologie (DLT) basierenden Plattform. Im Detail umfasst das Experiment den Tausch des Finanzinstruments gegen in Euro denominierte CBDC nach dem Prinzip Lieferung-gegen-Zahlung, und den Tausch von Euro- CBDC gegen Franken-CBDC nach dem Prinzip Zahlung-gegen-Zahlung.

Diese Transaktionen werden zwischen Banken mit Sitz in Frankreich und in der Schweiz abgewickelt.

Kein Geld?

Jura bringt die Schweiz auf dem Weg zu einer funktionsfähigen Digitalwährung einen grossen Sprung voran – auch wenn die Nationalbank gegenüber einem breit eingesetzten E-Franken höchst skeptisch bliebt. Bekannt war bis anhin, dass die SNB in Zusammenarbeit mit der Schweizer Börsenbetreiberin SIX und der BIZ die Voraussetzungen für den Einsatz eines digitalen Tokens für Zentralbankgeld untersucht. Ein erstes Experiment zu wholesale CBDC ging letztes Jahr als «Projekt Helvetia» über die Bühne.

SNB-Direktorin Andréa Maechler hatte aber noch dieser Tage in einem Branchen-Talk relativiert: «Kryptowährungen sind nicht wirklich Geld»

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