Die Credit Suisse hat die Auswirkungen des US-Hedgefonds-Debakels im zweiten Quartal 2021 klar zu spüren bekommen. In der Vermögensverwaltung kam es zu Mittelabflüssen. Beim Investmentbanking wurden die Risikopositionen reduziert.

Das Ergebnis der Credit Suisse (CS) war erneut deutlich belastet. Archegos führte zu einem Verlust von 653 Millionen Dollar, wie dem Quartalsbericht vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Der ausgewiesene Vorsteuergewinn betrug 813 Millionen Franken. Das sind 48 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der den zurechenbare Reingewinn ging um deutliche 78 Prozent zurück und betrug 253 Millionen Franken.

Immer noch ein Minus beim Vorsteuergewinn

Lässt man die Positionen von Archegos ausser acht, hat die Bank beim Vorsteuergewinn immr noch ein Minus von 11 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken ausgewiesen.

Der Nettoertrag ging um 18 Prozent auf 5,10 Milliarden Franken zurück. Während in der Vermögensverwaltung der Ertrag um 2 Prozent auf 3,61 Milliarden Franken zulegte betrug im Investmentbanking das Minus deutliche 41 Prozent auf 1,76 Milliarden Dollar.

In der Vermögensverwaltung erreichte die CS zwar beim verwalteten Vermögen per Ende Quartal einen Rekordbetrag von 1,6 Billionen Franken. Beim Nettoneugeld wurden jedoch Mittelabflüsse von 4,7 Milliarden ausgewiesen

Risikopositionen abgebaut

In der Investment Bank wurden die risikogewichteten Aktiven und die Leverage-Risikoposition reduziert. Sie gingen gegenüber dem Niveau per Ende des ersten Quartals 2021 um 20 Milliarden Dollar respektive 41 Milliarden Dollar zurück.

Das hatte auch einen Einfluss auf die Kapitalquote, die beim harten Kernkapital (CET1) auf 13,7 Prozent anstieg, verglichen mit 12,2 Prozent zum Ende des ersten Quartals. Das Tier 1 Leverage Ratio  stieg von 5,5 Prozent im ersten Quartal 2021 auf 6,0 Prozent per Mitte 2021.

«Die Credit Suisse hat im zweiten Quartal 2021 solide zugrunde liegende Ergebnisse und starke Kapitalquoten verzeichnet», schreibt CEO Thomas Gottstein in der Mitteilung. Die «entschiedenen Massnahmen» zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Archegos- und der Supply- Chain-Finance-Funds-Angelegenheit hätten sich positiv ausgewirkt.

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