Die Uhr tickt. Die Grossbank UBS steht unter Druck, frühzeitig einen Nachfolger für den scheidenden Verwaltungsratspräsidenten zu präsentieren. Einmal mehr wird der frühere Unicredit-Chef dem engeren Kanditatenkreis zugerechnet.

Die UBS habe den früheren Unicredit-CEO Jean-Pierre Mustier (Bild unten) als möglichen Nachfolger für den nach zehn Jahren scheidenden Axel Weber ausgemacht, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf Kreise.

Doch eine Mustier nahestehende Person habe gesagt, der Franzose habe vorerst keine Pläne, den Spac Pegasus Europe (Special Purpose Acquisition Company) zu verlassen. Mustier hatte das Blankoscheck-Unternehmen nach seinem Ausscheiden bei Unicredit im vergangenen Frühjahr zusammen mit dem französischen Luxusgüter-Magnaten Bernard Arnault und dem früheren Bank of America-Banker Diego De Giorgi gegründet.

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(Bild: Linkedin)

Knackpunkt sei jedoch das Timing, heisst es unter Berufung auf die Quellen weiter. Die auf die Finanzbranche fokussierte Spac habe bisher noch keine Übernahme getätigt und ein Ausscheiden Mustiers würde auf wenig Verständnis bei den Aktionären stossen.

Weber hatte seinen Rücktritt für April 2022 in Aussicht gestellt. Sein Nachfolger muss von den UBS-Aktionären an der Generalversammlung vom 6. April 2022 gewählt werden. Über weitere mögliche Kanditaten hatte auch finews.ch bereits mehrfach berichtet.

Oft auf Kandidatenkarussell gesichtet

Der 60-jährige Mustier wurde verschiedentlich als möglicher Anwärter auf Spitzenpositionen bei europäischen Grossbanken genannt, darunter bei der Credit Suisse oder der britischen HSBC. Auch als ein möglicher Kandidat bei einem Ausscheiden von UBS-CEO Ralph Hamers war er im Spiel.

Der frühere Schweizer Notenbank-Chef und gegenwärtige Blackrock-Manager Philipp Hildebrand sei nicht auf der Auswahlliste, hiess es weiter. Auch der scheidende Bundesbankpräsident Jens Weidmann komme aufgrund seiner einjährigen Sperrfrist nicht in Betracht.

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