Die Zürcher Traditionsbank Julius Bär hat im vergangenen Jahr neue Massstäbe gesetzt. Dadurch erhalten die Aktionärinnen und Aktionäre eine deutlich höhere Dividende. Für die nächsten Jahre braucht es eine neue Strategie. Ein weiteres Aktien-Rückkaufsprogramm steht bereits fest.

Die Zürcher Julius-Bär-Gruppe steigerte im vergangenen Jahr ihren Gewinn um 55 Prozent auf 1’082 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Erstmals überschritt das Ergebnis die Marke von einer Milliarde Franken; gleichzeitig ist es auch der höchste Gewinn, den das Finanzinstitut je erzielt hat. 

Der Erfolg soll entsprechend auch den Aktionärinnen und Aktionären zugute kommen. Das Unternehmen schlägt eine Dividende von 2.60 Franken vor. Dies entspricht einer Steigerung von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr als 1.75 Franken bezahlt wurden. Das Ergebnis von Julius Bär liegt insgesamt deutlich über den Erwartungen der Finanzanalysten.

Starke Neugeld-Zuflüsse

Die verwalteten Vermögen (AuM) erhöhten sich auf 482 Milliarden Franken, was übers Jahr einem Anstieg von 48 Milliarden Franken oder 11 Prozent entspricht. Im vierten Quartal 2021 war die AuM leicht rückläufig. Massgebend für die Zunahme übers ganze Jahr war die deutlich positive Marktentwicklung, die durch starke Netto-Neugeldzuflüsse ergänzt wurde, wie weiter zu erfahren war.

Die Aufwertung des Dollar machte die Auswirkungen eines schwächeren Euro mehr als wett, so dass sich insgesamt ein leicht positiver Währungseffekt auf die verwalteten Vermögen ergab. Die durchschnittlichen monatlichen AuM erhöhten sich um 15 Prozent auf 471 Milliarden Franken.

Über alle Regionen

Das Netto-Neugeld verbesserte sich um 30 Prozent auf 20 Milliarden Franken, bei einer Wachstumsrate von 4,5 Prozent über das Jahr. Alle Regionen verzeichneten positive Nettozuflüsse mit besonders hohen Beiträgen von Kunden mit Domizil Westeuropa (vor allem Grossbritannien, Irland, Deutschland, Schweiz und Luxemburg), Asien (vor allem Singapur, Japan und Indien), Vereinigte Arabische Emirate und Brasilien.

Einschliesslich der Custody-Vermögen von 80 Milliarden Franken erhöhten sich die gesamthaft verwalteten Kundenvermögen um 11 Prozent auf 561 Milliarden Franken.

Aktualisierte Dividendenpolitik

Angesichts des stark kapitalgenerierenden Geschäftsmodells von Julius Bär wird die Dividendenpolitik der Gruppe aktualisiert mit einer Erhöhung der anvisierten ordentlichen Ausschüttungsquote von 40 Prozent auf rund 50 Prozent des den Aktionären zurechenbaren adjustierten Konzerngewinns, wie weiter zu erfahren war.

Wie bisher soll die ordentliche Ausschüttung je Aktie mindestens der Vorjahresdividende je Aktie entsprechen, sofern keine wesentlichen Ereignisse eintreten.

Strategie-Update am 19. Mai 2022

Vor dem Hintergrund der soliden Kapitalausstattung von Julius Bär und der kontinuierlichen Kapitalgenerierung hat der Verwaltungsrat ein neues Programms zum Rückkauf von Aktien der Gruppe bis zu einem Anschaffungswert von maximal 400 Millionen Franken genehmigt. Das Programm wird voraussichtlich Anfang März 2022 lanciert und bis Ende Februar 2023 dauern.

Da der aktuelle Dreijahres-Strategiezyklus 2020-2022 in sein letztes Jahr geht, wird Julius Bär ein Update zur Strategie in Bezug auf den nächsten Zyklus ab 2023 vorlegen. Das Update wird am 19. Mai 2022 stattfinden.

Folgt mehr.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel