Europas Grossbanken bemühen sich darum, die Nerven der Anleger zu beruhigen. Mehrere Institute haben nun ihre Positionen in Russland beziffert.

Die Credit Suisse hat am Donnerstag Klarheit zu ihren Marktrisiko-Positionen gegenüber Russland geschaffen. Per Ende 2021 habe das Netto-Kreditengagement in Russland 848 Millionen Franken betragen. Diese Netto-Engagements werden gemäss Medienmitteilung seit Ende 2021 reduziert.

Das Nettovermögen, das in den russischen Tochtergesellschaften – JSC «Bank Credit Suisse (Moscow)» und LLC «Credit Suisse Securities (Moscow)» – gehalten wird, betrug zum Jahresende 195 Millionen Franken. Die Länderkreditrisiko-Positionen bezüglich Ukraine oder Belarus waren der CS zufolge nicht wesentlich.

Baldrian von der Deutschen Bank

Zu beruhigen versuchte auch die Deutsche Bank. Sie veröffentlichte am Mittwoch erstmals Details zu ihren Risiko-Positionen, welche Russland und die Ukraine betreffen. Das Engagement sei sehr begrenzt und grösstenteils abgesichert, hiess es.

Mit Blick auf Russland lag das Netto-Kreditengagement Ende 2021 bei 0,6 Milliarden Euro, nach Berücksichtigung von Garantien und Sicherheiten. Das Brutto-Kreditengagement betrug 1,4 Milliarden Euro. Dies entpricht rund 0,3 Prozent des gesamten Kreditbuchs. Für die Ukraine wird das Netto-Kreditengagement mit 42 Millionen Euro (Brutto-Engagement: 0,6 Milliarden Euro) angegeben.

Auch die französische BNP Paribas nutzte am Mittwoch ihren Investorentag dazu, beruhigend auf die Anleger einzuwirken. Sie präzisierte: «Die Bruttorisiken in der Ukraine und Russland in und ausserhalb der Bilanz sind begrenzt». In der Ukraine beliefen sich die Engagements auf 0,09 Prozent der Gesamtverpflichtungen der Gruppe und in Russland auf 0,07 Prozent. Insgesamt entspricht dies rund 3 Milliarden Euro.

Sanktionierte Kunden bei der UBS

Zu Wochenbeginn war dem Jahresbericht der UBS zu entnehmen, dass das direkte Russland-Engagement Ende 2021 rund 634 Millionen Dollar betrug. Insgesamt beläuft sich das Schwellenländer-Engagement der UBS auf etwa 20,9 Milliarden Dollar. Brisant war zudem das Bekenntnis der Grossbank, dass sie eine «kleine Anzahl» von globalen Vermögensverwaltungs-Kunden identifiziert habe, die von den jüngsten Russland-Sanktionen betroffen sind. Kredite von weniger als 10 Millionen Dollar seien betroffen.

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