Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein. «Die Unsicherheit, die sich daraus für die Gesellschaften und Länder der Welt ergibt, wird weitreichende Konsequenzen haben», sagte er am Donnerstag.

Das Management der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) bezieht eine klare Position zum russischen Einmarsch in der Ukraine. «Ich spreche für die gesamte Geschäftsleitung der CS, wenn ich sage, dass uns die russische Invasion der Ukraine zutiefst betrübt», sagte CS-Konzernchef Thomas Gottstein am Donnerstag anlässlich der Publikation des Geschäftsberichts für 2021.

«Wir verurteilen diese Invasion und die gravierenden Verstösse gegen internationales Recht. Die Unsicherheit, die sich daraus für die Gesellschaften und Länder der Welt ergibt, wird weitreichende Konsequenzen haben. Unser tiefes Mitgefühl gehört allen Betroffenen», so Gottstein weiter.

Engagements reduziert

Das Netto-Kreditengagement der CS in Russland per Ende 2021 belief sich auf 848 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Dieses umfasste Derivate und Finanzierungsengagements bei der Investment Bank, Handelsfinanzierungs-Engagements bei der Swiss Universal Bank sowie Lombard- und andere Kredite im International Wealth Management.

Seit Ende 2021 würden diese Netto-Engagements reduziert, betonte Gottstein.

Wenig Angaben

Das Nettovermögen der beiden russischen Tochtergesellschaften – JSC «Bank Credit Suisse» und LLC «Credit Suisse Securities» – betrug per 31. Dezember 2021 195 Millionen Franken. Die Länderkredit-Risikopositionen in Bezug auf die Ukraine oder Belarus bezeichnete die CS als «nicht wesentlich».

Zudem habe die CS gegenüber speziell sanktionierten Personen, die von der Division Wealth Management betreut werden, per 7. März 2022 nur ein «minimales Gesamtkreditengagement». Angaben, wie hoch die Einlagen dieser Personen bei der Bank sind, machte die CS wie bereits die UBS zuvor keine.

Szenarien erarbeitet

Am Standort der CS in Moskau arbeiten weiteren Angaben zufolge 125 Mitarbeitende im Wealth Management und in der Investment Bank. Ihre Sicherheit und ihr Schutz hätten oberste Priorität, so die Schweizer Grossbank. «Wir beobachten die Situation täglich und haben bereits Pläne für mögliche Szenarien erarbeitet», betonte die CS weiter. In der Ukraine habe die CS zwar keine Niederlassung, man unterstütze aber die Kolleginnen und Kollegen in der Region sowie deren Familien.

Die Bank habe einen Spendenaufruf zur Unterstützung ausgewählter Organisationen des Roten Kreuzes gestartet, wobei sie die Spenden der Mitarbeitenden in gleicher Höhe aufstocken werde.

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