Ob sich die Credit Suisse angesichts des Krieges in der Ukraine aus Russland verabschiedet oder nicht, ist noch nicht entschieden. CEO Gottstein nennt erstmals auch eine Grössenordnung zu russischen Geldern bei der Bank.

Die Credit Suisse (CS) hat laut Bankchef Thomas Gottstein noch keine Entscheidung über ihre Aktivitäten in Russland getroffen. Die Bank prüfe noch ihr Engagement, sagte der Chef der Grossbank an einer von Morgan Stanley organisierten Konferenz am Dienstag in London, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtete.

«Sehr ernste Situation»

«Es handelt sich um eine sehr ernste Situation», wird Gottstein zitiert. «Wir werden in den nächsten Monaten sehen müssen, was das alles für unsere Tätigkeit in Russland bedeutet. Ich habe diesbezüglich noch keine Entscheidungen getroffen.»

Zudem nannte er erstmals Zahlen zum verwalteten Vermögen russischer Kunden. Laut Gottstein macht dies 4 Prozent der Kundengelder in der Wealth-Management-Sparte aus, wobei die betreuten Russen teilweise im Land selbst und teilweise im Ausland leben.

Fast 1 Milliarde an ausstehenden Krediten

In der (damaligen) Private-Banking-Sparte International Wealth Management (IWM) hatte die CS per Ende 2021 verwaltete Vermögen (AuM) von 390,7 Milliarden Franken ausgewiesen. Reuters beziffert die AuM mit Wealth-Management-Bezug auf 827 Milliarden Franken. Würde der Prozentsatz auf diese Summe angewandt, ergäben sich damit rein rechnerisch Vermögen von rund 33 Milliarden Franken. Die gesamten Kundengelder der Gruppe beliefen sich auf 1'614 Milliarden Franken.

Anfang des Monats hatte die CS bekannt gegeben, dass sie per Ende 2021 ein Kreditengagement von 848 Millionen Franken gegenüber Russland hatte. «Wir haben das Gefühl, dass wir ein sehr gut verwaltetes Risikomanagement für die Situation haben», fügte Gottstein hinzu.

 

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