Die Grossbank verliert einen ihrer fähigsten IT-Manager. Nach 15 Jahren hat Stefan Arn beschlossen, kürzer zu treten. Für ihn übernimmt bei der UBS ein in den Niederlanden aufgewachsener Manager, wie finews.ch erfahren hat.

Pieter Brouwer (Bild unten) tritt auf Anfang Juni die Funktion an als Chief Digital & Information Officer (CDIO) für das Schweiz-Geschäft (P&C) sowie für die Vermögensverwaltung im Inland und international – einen weit gefasster Bereich, den zuvor Stefan Arn und Pascal Emile verantworteten. Dies geht aus einer internen Mitteilung hervor, die finews.ch vorliegt.

Mit Arn wird ein Informatiker abgelöst, der für die UBS Milliarden-Projekte auf den Boden brachte und hierzulande zu den fähigsten seines Fachs gezählt wird.

Eigene Ansichten

So erinnert man sich an Arn, der nun in den Ruhestand geht, als Mitarchitekten der nach dem Willen des Regulators von Konzern separierten Gesellschaft UBS Switzerland. Aber vor allem hat er den Aufbau der «One Wealth Management»-Plattform geprägt. Auf der in Altstätten ZH zentralisierten Buchungs-Plattform hat die Grossbank sukzessive Buchungsprozesse der Vermögensverwaltung aus aller Welt zusammengefasst – nicht nur aus Europa, sondern auch aus Hongkong und Singapur.

Das über 1 Milliarden Franken teuere Projekt hat die UBS über Jahre beschäftigt und wohl auch Arn auf Trab gehalten. In seiner hemdsärmelig-zupackende Art kontrastierte der Schweizer mit den Bankern in Nadelstreifen, die aber ohne Arns Schaltkreise zum Däumchendrehen verdammt gewesen wären. Der IT-Experte leistete sich durchaus auch seine eigenen Ansichten. So galt er nicht unbedingt als Freund der Auslagerung von Diensten ins Billiglohn-Destinationen.

Brouwer 500

(Bild: UBS)

Kultur der Ingenieure und Knall

Seit der Ankunft von Konzernchef Ralph Hamers Ende 2019 ist bei der UBS das Ansehen der Informatik nochmals gestiegen; Hamers hat die Losung ausgeben, im rückwärtigen Dienst des Instituts eine «Kultur der Ingenieure» heranzuziehen. Gleichzeitig wurden zahlreiche IT-Projekt auf ihre Rendite hin überprüft, was im vergangenen Jahr in der Schweiz zu einem mittleren Knall geführt hat.

Dem Vernehmen nach hätte sich Arn gerne schon früher in den Ruhestand verabschiedet; nun wird er seinem Nachfolger Brouwer weiterhin als Berater zur Verfügung stehen.

Alleiniger Chef

Brouwer ist wie UBS-CEO Hamers in den Niederlanden aufgewachsen, allerdings aber bereits seit 2017 für die UBS tätig. Als derzeitiger CDIO Chief Operating Officer leitet er die CDIO-Portfolios zur Transformation und Innovation, beaufsichtigt die Resilienz- und Business-Continuity-Management-Aktivitäten der Bank und ist dort auch für das Finanz-, Risiko- und Strategiemanagement verantwortlich.

Er wird in seiner neuen Funktion weiterhin an den Konzern-CDIO Mike Dargan berichten und von Zürich aus arbeiten. Zusätzlich wird Brouwer Mitglied der Geschäftsleitung des Schweiz-Geschäfts (P&C) sowie des Management der Globalen Vermögensverwaltung (GWM). Der bisherige Co-CDIO Emile wird nun in dem Bereich an Brouwer berichten.

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