Der Abgang von zwei hochrangigen Bankern bei der Credit Suisse hat Gerüchte über einen personellen Aderlass angefacht. Diesen Mutmassungen stehen andere Beobachtungen entgegen.

Die Nachricht, wonach zwei hochrangige Banker die Credit Suisse verlassen haben, machte gestern und heute in den Medien die Runde. Diese Wechsel werden als ein weiteres Anzeichen für Probleme bei der angeschlagenen Grossbank gewertet.

Die tiefgreifende Umstrukturierung, in der sich das Schweizer Institut derzeit befindet, hat Fragen aufgeworfen, welche Einschnitte die Bank im Investmentbanking macht und mit welchem personellen Aderlass eine Straffung der Geschäftsfelder verknüpft ist. Die Bank hüllt sich bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse der Überprüfung am 27. Oktober in Schweigen.

Weiterhin eine Talentschmiede

Wegen dieses Vakuums brodelt bei jeder Ankündigung zum Tagesgeschäft der Bank die Gerüchteküche. Jüngstes Beispiel dafür sind die Abgänge von Jens Welter und Daniel McCarthy. Sie haben einmal mehr Spekulationen angefacht haben, ob die Bank ihre Spitzenkräfte noch halten kann.

Trotz des so genannten Brain Drain verfügt die Credit Suisse weiterhin über genügend Talente, erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber finews.ch.

Interne Schwergewichte

Bei der Ankündigung des Abgangs von Welter in einem internen Memo, das finews.ch vorliegt, kündigte David Miller, Global Head of Investment Banking and Capital Markets (IBCM), die Beförderung von Cathal Deasy und Giuseppe Monarchi an. Die beiden erfahrenen Dealmaker werden Co-Leiter von IBCM für die EMEA-Region mit Sitz in London sein und an David Wah berichten, der zum alleinigen Global Head of Banking ernannt wurde.

Nach Aussage von Miller hat Deasy Kunden bei mehreren bahnbrechenden Transaktionen beraten, darunter das 3-Milliarden-Dollar-Angebot von Rio Tinto zum Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an Turquoise Hill. Beteiligt war Deasy ausserdem an einer 45 Milliarden Dollar schweren Fusion zwischen DuPont und IFF sowie an einer Übernahme von Abertis durch Atlantia und ACS im Umfang von 32 Milliarden Euro.

Monarchi war ebenfalls an milliardenschweren Geschäften beteiligt, darunter die Akquisition Übernahme von TM BL von der Deutschen Telekom durch Pincus Warburg und Apax in Höhe von 7 Milliarden Dollar.

Bei Deals in den Top Ten

Betrachtet man die Deals der ersten Jahreshälfte, so belegte die Credit Suisse bei den Gebühren mit 1,21 Milliarden Dollar einen Platz in den Top 10, wie aus einer Rangliste der «Financial Times» hervorgeht (Artikel kostenpflichtig). Die Schweizer Grossbank lag an siebter Stelle hinter dem Bankhaus Barclays, das 1,34 Milliarden Dollar einnahm.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.32%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.78%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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