Die Gerüchte um das krisengeplagte Finanzhaus reissen nicht ab. Ein externer Investor soll offenbar helfen, den Grosstanker künftig wieder auf Kurs zu bringen.

Die Credit Suisse bemüht sich anscheinend um einen externen Investor. Er soll Geld in ein abgespaltenes Beratungs- und Investmentbanking-Geschäft einbringen, während die Unternehmensleitung versucht, ihrer geplanten Umstrukturierung den letzten Schliff zu geben.

Zu den Geschäftsbereichen, die für eine Zukunft im Boutique-Stil ins Auge gefasst werden, gehören neben der Leveraged-Finance-Einheit auch die Beratungs- und Dealmaking-Teams, berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg» und beruft sich dabei auf Personen, die mit den Überlegungen vertraut sind (Artikel bezahlpflichtig).

Talente binden

Die Bank sei an einem externen Investor interessiert, der eine Teilbeteiligung übernehme, um Kapital bereitzustellen und die Kosten für die Einstellung und Bindung von Talenten zu finanzieren, heisst es aus den anonymen Quellen. Ein solcher Investor könnte möglicherweise auch dabei helfen, abgesprungene Manager zur Rückkehr zu bewegen.

Die Gespräche über die Wiederbelebung des Namens First Boston für die ausgegliederten Geschäftsbereiche, die den grössten Teil ihrer Einnahmen in den USA erzielen würden, kämmen ebenfalls voran. Die Bank ziehe auch andere Optionen in Betracht, und die Überlegungen seien noch nicht abgeschlossen.

Optionen werden geprüft

Der Reiz der ausgegliederten Einheit läge in der Beteiligung an einem Unternehmen mit einer langen Tradition in der Beratung bei grossen Fusionen und Börsengängen, heisst es. Michael Klein, ein US-Dealmaker, der auch im Verwaltungsrat der Credit Suisse sitzt, habe sich stark für die Wiederbelebung der Marke First Boston eingesetzt.

Dennoch würde die Bank versuchen, potenzielle Investoren von einem Leveraged-Finance-Geschäft und einer Dealmaking-Einheit zu überzeugen, heisst es weiter.

Eine Ausgliederung des Geschäftsbereichs Dealmaking und Underwriting würde die angeschlagene Division in drei Teile aufspalten, wobei die Credit Suisse eine geschrumpfte Handelseinheit beibehalten und die Gruppe für verbriefte Produkte sowie andere Vermögenswerte, die sie loswerden will, ausgliedern würde.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.23%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel