Ein Frankfurter Regenmacher verlässt offenbar die Investmentbank der Credit Suisse. Der grosse Umbau der Sparte wird ohne den Deutschen stattfinden müssen.

Joachim von der Goltz, einer der bekannten Köpfe des Kapitalmarkt-Geschäfts in der deutschen Finanz-Metropole Frankfurt am Main, verlässt die Credit Suisse (CS) nach acht Jahren Dienst. Dies berichtete das deutsche «Handelsblatt»(Artikel bezahlpflichtig) unter Verweis auf anonyme Quellen.

Von der Goltz folgt damit anderen Investmentbankern in Schlüsselrollen beim Schweizer Institut, so dem erst Anfang Jahr ernannten Co-Leiter des Bereichs Global Banking, Jens Welter, oder dem Chef der Global Credit Products, Daniel McCarthy.

DWS an die Börse gebracht

Die CS hatte Ende Oktober einen grossangelegten Umbau ihrer Investmentbank angekündigt. Das globale Kapitalmarkt-Geschäft wird dabei Anfang 2023 in der neuen Gesellschaft CS First Boston zusammengefasst, und zwar unter der Leitung des bisherigen CS-Verwaltungsrats Michael Klein. Geplant ist, dass sich auch Drittinvestoren und Mitarbeitende an der Ausgründung beteiligen können – von der Goltz hat sich nun offensichtlich dagegen entschieden.

Laut dem Zeitungsbericht macht er sich nun als Berater selbstständig. Er war ein gutes Vierteljahrhundert für Investmentbanken im Frankfurter «Mainhattan» tätig gewesen, neben der CS auch für die UBS, die amerikanische Grossbank J.P. Morgan und für die Deutsche Bank. In dieser Zeit hatte der ausgebildete Jurist die Rettungs-Kapitalerhöhungen der Deutschen Bank organisiert, für Bayer und Infineon Kapital beschafft und unter anderem die Deutsche Post sowie die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS an die Börse gebracht. 

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