Das Angebot der UBS zur Übernahme der Credit Suisse für eine Milliarde Dollar stösst auf Gegenwehr. Der grösste CS-Aktionär legt sich offenbar quer.

Die UBS hat am Sonntag gemäss Informationen der «Financial Times» angeboten, die Credit Suisse (CS) zu einem Preis von 25 Rappen pro Aktie zu übernehmen. Dabei besteht die grösste Schweizer Bank offenbar auf einer Kraftloserklärung des Geschäfts, wenn ihre Kreditausfall-Spreads um 100 Basispunkte oder mehr ansteigen.

Die CS-Aktie schloss am Freitag mit einem Minus von 8 Prozent auf 1.86 Franken.

Gemäss Angaben von «Bloomberg» ist das Angebot für Aktionäre und Mitarbeiter jedoch zu niedrig. Demnach soll sich die angeschlagene Grossbank mit Unterstützung ihres grössten Aktionärs, der Saudi National Bank (SNB), gegen dieses Angebot wehren.

Absage an Finanzspritze

Die SNB erwarb im Rahmen der Kapitalerhöhung mit einem als opportunistisch bezeichneten Investment über 1,5 Milliarden Franken im vergangenen Jahr einen Anteil von 9,9 Prozent an der Schweizer Grossbank.

Der Grossaktionär bestätigte am vergangenen Mittwoch, dass er kein weiteres Kapital mehr einschiessen wolle. Für eine Erhöhung des knapp unter 10 Prozent liegenden Anteils müssten zu hohe regulatorische und statutarische Hürden übersprungen werden.

Zeit drängt

Diese Aussage wurde an der Börse ungnädig aufgenommen und führte zu einem massiven Abgabedruck, von der sich die CS selbst nach einer Liquiditätsspritze der Schweizerischen Nationalbank über 50 Milliarden Franken nicht mehr erholte.

Bei den komplexen Gesprächen über den ersten Zusammenschluss zweier global systemrelevanter Banken seit der Finanzkrise haben sich gemäss Medienberichten neben den Schweizer auch amerikanische und britische Behörden eingeschaltet.

Die Zeit für eine Lösung drängt. In den vergangenen Tagen litt die CS darunter, dass Kunden Gelder abzogen und Gegenparteien von einigen Geschäften mit der CS zurücktraten, wie auch finews.ch berichtete.

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