Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS wirbelt auch die Marktanteile der Fonds-Anbieter in der Schweiz ordentlich durcheinander. Die kleineren Anbieter könnten dabei stärker profitieren als die Nummer eins am Markt.

Laut der Fondsmarktstatistik der Schweizer Asset Management Association (AMAS) haben sich im ersten Quartal des Jahres bereits erste Verschiebungen bei den Marktanteilen der Schweizer Fondsanbieter gezeigt.

Mit der laufenden Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS wird sich die Marktstruktur erheblich verändern, erwartet der Verband. Zwar ist die Rangfolge aktuell noch unverändert. Bei der Credit Suisse zeige sich in puncto Marktanteil allerdings bereits jetzt ein merklicher Rückgang.

Der UBS im Nacken

Während die UBS als unangefochtene Nummer eins am Schweizer Fondsmarkt seinen Anteil nur marginal steigern konnte, ist insbesondere bei Swisscanto, Blackrock und Pictet, den dritt- bis fünftgrössten Anbietern am Markt, ein klarer Anstieg auszumachen (vgl. nachstheende Grafik).

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So sank der Marktanteil der CS im ersten Quartal auf 13,9 Prozent von noch 14,3 Prozent im Gesamtjahr 2022, wie der AMAS-Statistik zu entnehmen ist. Der Anteil der UBS stieg für die entsprechenden Zeiträume leicht auf 25,8 von 25,7 Prozent. Zusammen würden die beiden Grossbanken also knapp 40 Prozent des Marktes ausmachen.

Aber die Verfolger holen weiter auf. Bereits im vergangenen Jahr hatten die drei nächstgrössten Fondsanbieter zugelegt. Aktuell hat sich Swisscanto auf 10,1 Prozent von 9,5 Prozent im Vorjahr verbessert, Blackrock auf 7,6 von 7,4 Prozent und Pictet auf 5,6 von 5,5 Prozent.

Auf der Suche nach Rendite

Bei den Volumen hat der Schweizer Fondsmarkt im ersten Quartal von sinkenden Inflationssorgen und einer steigenden Risikobereitschaft der Anleger profitiert. Auf der Suche nach Rendite wurde nicht nur verstärkt in Aktien-, sondern auch in Geldmarktfonds investiert. «Die Inflationsängste im Markt haben abgenommen, was trotz der Turbulenzen in der Finanzindustrie zu einer Wiedererstarkung des Anlegervertrauens geführt hat», sagt AMAS-CEO Adrian Schatzmann.

Die Vermögen der in der Statistik erfassten Anlagefonds belief sich per Ende März auf rund 1’370 Milliarden Franken nach rund 1’322 Milliarden per Ende 2022. Das Plus betrug damit 48,1 Milliarden Franken oder 3,6 Prozent.

Aktienfonds mit bester Performance

Aktienfonds erzielten im Quartal eine Performanz von 5,7 Prozent und verbuchten mit 6,2 Milliarden Franken die grössten Zuflüsse. In Geldmarktfonds flossen 3,7 Milliarden Franken bei einer Performanz von 0,6 Prozent und auch Obligationenfonds legten mit Zuflüssen von 2,1 Milliarden Franken zu bei einer Performanz von 1,6 Prozent.

Rückläufig war die Performanz bei Anlagestrategiefonds (-1,4 Prozent), Alternativen Anlagen (-1,0 Prozent) und Immobilienfonds (-0,8 Prozent). Hier wurden zudem bei allen Mittelabflüsse verzeichnet. Die Daten der Fondsmarktstatistik werden von Swiss Fund Data und Morningstar erhoben.

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