Die Gegner der Übernahme des Schweizer Vermögensverwalters GAM wollen den amtierenden Verwaltungsrat absetzen. Damit soll die geplante Übernahme durch den Konkurrenten Liontrust doch noch abgewendet werden.

Im Poker um den strauchelnden Vermögensverwalter GAM wird eine nächste Runde eingeläutet. Die rebellierende Investorengruppe, bestehend aus Newgame und Bruellan, die rund 9,2 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals von GAM kontrolliert, fordert eine ausserordentliche Generalversammlung der Aktionäre auf Mitte August.

Dort will sie den amtierenden Verwaltungsrat von GAM durch neue Vertreter ersetzen, damit ein klarer Plan zur Sanierung des Unternehmens vorgelegt wird, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Besetzung mit Branchenexperten

Zur Wahl in den neuen Verwaltungsrat schlägt die Investorengruppe eine Reihe von Branchenexperten vor, die sich insbesondere auf die Schlüsselbereiche Hedge Funds, Alternatives und Wealth Management konzentrieren, die bei GAM nach Ansicht der Gruppe neu aufgebaut werden müssen.

Für die Rolle des Verwaltungsratspräsidenten schlägt die Gruppe Antoine Spillmann vor. Er ist geschäftsführender Partner der Vermögensverwaltungsfirma Bruellan und ehemaliger Vizepräsident der Asset Management Association Switzerland.

Abgewiesene Einsprache

Der neue Vorstoss wird lanciert, nachdem die Gegner des Verkaufs von GAM an die Konkurrentin Liontrust gerade einen Rückschlag zu verdauen haben.

In einer Verfügung wies die Übernahmekommission der Schweizer Börse die Einsprache der Westschweizer Beteiligungsgesellschaft Rock Investment gegen den geplanten Verkauf von GAM an das britische Fondshaus Liontrust ab, wie auch finews.ch berichtete.

Die Verfügung ebnet Liontrust und dem GAM-Verwaltungsrat den Boden, welcher den Verkauf ebenfalls befürwortet. Nach eigenen Angaben kann Liontrust auf fast 20 Prozent der Stimmrechte an GAM zählen.

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