Die designierte Regionaldirektorin Sabine Heller kehrt der UBS den Rücken und wechselt zur Privatbank Lombard Odier. Die Grossbank setzt in der Region Zürich nun fast ausschliesslich auf Kader aus den eigenen Reihen, wie Recherchen zeigen.

Sabine Heller war eigentlich als neue Leiterin des Privatkunden-Geschäfts in Zürich gesetzt und hätte den Posten am 23. Oktober übernehmen sollen. Damit  wäre sie als Regionaldirektorin die Botschafterin der UBS am wichtigsten Schweizer Bankenplatz geworden. Doch dazu kommt es nicht mehr. Heller wechselt zur Genfer Privatbank Lombard Odier, wo sie Andreas Arni als Standortleiter in Zürich ablöst.

Private Banker am Drücker

Der kombinierten UBS blieb nach dem überraschenden Absprung Hellers nur wenig Zeit, sich in der Region Zürich neu zu organisieren. Nun steht die neue Leitung: Die Regionaldirektion übernimmt nach Informationen von finews.ch Patrick Müller, der gleichzeitig als Chef der Vermögensverwaltung (Wealth Management) im Bereich «Zurich City» wirkt.

Weil die Region eine solche Ballung von Vermögen bietet, hat die UBS das Private Banking zwischen der Limmatstadt und ihrem Einzugsgebiet aufgeteilt; den Bereich «Greater Zurich» leitet demnach Guido Niffenegger, ein langjähriger und in Zürich bekannter Kader der Credit Suisse (CS), der das Marktgebiet schon bei der übernommenen Bank verantwortete.

Veteranen aus anderen Regionen

Nachfolger von Heller an der Spitze des Retailgeschäfts in der Region wird mit Stephan Hässig hingegen ein gestandener UBS-Banker. Er blickt auf fast zwei Dekaden bei der grössten Bank des Landes zurück und war erst vergangenen April im Zuge eines internen Revirements zum Leiter Firmenkunden der Region Aargau & Solothurn bei der UBS Schweiz ernannt worden. In Zürich steht er als neuer Privatkunden-Chef deutlich mehr im Rampenlicht.

Das Geschäft mit den Firmenkunden und Institutionellen führt in der Region derweil Hannes Weibel. Er hat seine gesamte Karriere bei der UBS zugebracht und leitete zuletzt jene Geschäftssparte in der Bundesstadt Bern.

Gesprächsthema Nummer eins

Damit dürften sich die Wogen um den Abgang der vormaligen CS-Bankerin Heller aufs Erste legen. Doch im Banking, das stark ein Beziehungsgeschäft ist, dürfte die Personalie nicht so schnell vergessen gehen – zumal der überraschende Rücktritt und Wechsel der Kaderfrau bei der kombinierten Grossbank auch über Zürich hinaus zu reden gegeben hatte.

Man wird sich spätestens daran erinnern, wenn man künftig mit Lombard Odier um Kunden wetteifert.

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