Das mondäne St. Moritz ist ein Jagdgrund erster Güte für Privatbanken. Jetzt hat die UBS an diesem Hotspot die Nachfolge für einen legendären Banker geregelt, wie finews.ch erfahren hat.

In St. Moritz, wenn nicht im gesamten Kanton Graubünden, kennt jede und jeder im Metier Robert «Röbi» Allenspach.

Bereits seit dem Jahr 1998 hat Allenspach die Leitung der UBS-Geschäftsstelle im Geschäftsstelle inne. Im Jahr 2009 übernahm er auch noch die Gesamtleitung des Private Banking im Marktgebiet Graubünden sowie als Fachspezialist die Mitverantwortung für das dortige Hypothekengeschäft.

42 Jahren im Dienst der UBS

Seine Anfänge im Banking reichen indes viel weiter zurück, bis zur historischen SKA. Bei der Vorgängerbank der Credit Suisse (CS) trat Allenspach im Jahr 1981 als Lernender ein und war dann in vielen unterschiedlichen Funktionen bei der CS, der UBS-Vorgängerorganisation SBV und schliesslich der UBS im Engadin, Aargau und Zürich tätig.

Nun hat er sich nach 42 Jahren im Dienst der grössten Schweizer Bank entschieden, sich im März 2024 in die Frühpension zurückzuziehen, wie zu Vernehmen war. Als erstes möchte das UBS-Urgestein auf Reisen gehen.

Für Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse sowie den neuen Private-Banking-Chef August Hatecke warf dies die knifflige Frage auf, wer für dieses langjährige «Gesicht der UBS» übernehmen soll – zumal in einem so wichtigen Markt wie dem mondänen St. Moritz.

Marktleitung noch nicht bestellt

Einem bankinternen Schreiben zufolge ist die Wahl nun einerseits auf Franco Borromini gefallen. Er übernimmt per 1. März 2024 die Leitung der Geschäftsstelle St. Moritz. Borromini leitet bereits seit dem Oktober 2019 das Private-Banking-Team im Nobelskiort und ist damit für die erweiterte Aufgabe vorbereitet.

Giovanni Tordi wiederum schultert zusätzlich zur Leitung des Private Banking in Graubünden die Funktion des Location Head St. Moritz, ebenfalls per 1. März. Tordi ist im Oberengadin aufgewachsen, seit 25 Jahren vor Ort in der Bankenbranche in St. Moritz tätig und gilt als entsprechend vernetzt. Daniel Würsch wird ab Anfang 2024 zusätzlich zu seiner Funktion als Marktgebietsleiter Thurgau die Rolle als Fachspezialist Personal Banking (also des Retailgeschäfts) in der Ostschweiz antreten.

Noch offen ist schliesslich, wer die gesamte UBS-Marktleitung in Graubünden von Allenspach erben wird.

UBS-Banker muss CS-Geschäft stabilisieren

Damit bleibt der Kanton und der Private-Banking-Hotspot im Fokus des Zürcher Hauptquartiers. Wie auch finews.ch berichtete, musste die UBS bereits zuvor in St. Moritz die Wogen glätten. Laut Medienberichten ist es nämlich auch dort Anfang Herbst zum Abgang von CS-Bankern gekommen.

Die UBS schickte darauf im vergangenen September aus den eigenen Reihen Andreas Reber an den Standort, um dort die Zügel für das Geschäfte der Tochterbank zu übernehmen. Zuvor hatte Stephan Uebersax diese Funktion innegehabt.

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