Bei der Schweizer Niederlassung der französischen Grossbank Société Générale kommt es zu einem Wachwechsel. Die bekannte Länderchefin Anne Marion-Bouchacourt tritt ab – ihr Nachfolger wechselt von Brüssel in die Schweiz.

Die Société Générale (SocGen) hat Pierre Lebit (Bild unten) per Anfang Dezember zum Country Head für die Schweiz und zum Leiter der Zürcher Niederlassung ernannt. Er übernimmt damit die Nachfolge von Anne Marion-Bouchacourt, die in den Ruhestand tritt, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.

Zuletzt in Brüssel

Lebit war zuvor Länderchef der französischen Bankgruppe für Belgien und Leiter der Brüsseler Niederlassung. Laut seinem Profil auf dem Online-Dienst «Linkedin» arbeitet er seit mehr als 20 Jahren für die Bank und war auch in deren Niederlassungen in Amsterdam und Istanbul tätig. In seiner neuen Position berichtet er an Philippe Madar, Leiter des Firmenkunden-Geschäfts in Europa, wie es weiter heisst.

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(Bild: SocGen)

Marion-Bouchacourt hatte die Rolle als Schweizer Länderchefin im Jahr 2018 übernommen; die Französin blickte damals schon auf eine lange und steile Karriere beim französischen Finanzkonzern zurück. So wirkte sie seit 2004 bei SocGen, wo sie als Personalchefin zeitweilig auch in der Geschäftsleitung sass. Bevor sie in die Schweiz wechselte, war sie sechs Jahre lang als Länderchefin in China stationiert gewesen.

Auch im Verwaltungsrat der SBVg

Hierzulande machte sie sich schnell einen Namen in der Finanz-Szene; normalerweise fliegen die Länderchefinnen und -chefs von Auslandsbanken unter dem Radar der Öffentlichkeit. Unter anderem sitzt Marion-Bouchacourt im Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) – neben der Hypothekarbank-Lenzburg-Chefin Marianne Wildi als einzige Frau im Gremium.

SocGen war da unter der Führung der abtretenden Länderchefin weiter: Unter ihrer Ägide wurde die Geschäftsleitung in der Schweiz zu einem Gremium, das sich je hälftig aus Männern und Frauen zusammensetzt. «Weiter zugunsten des Frauenanteils möchte ich aber nicht gehen», sagte die Länderverantwortliche einst zu finews.ch. «Bei der Diversität geht es um Balance – der Sinn ist ja gerade, dass sich verschiedene Sichtweisen und Persönlichkeiten die Waage halten.»

Wachstum vorantreiben

Der designierte Länderchef Lebit soll das Wachstum der Bank in der Schweiz vorantreiben. Er werde dabei auf den Stärken der Gruppe aufbauen und Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen auf lokaler und internationaler Ebene fördern.

Die Schweizer Einheit von SocGen mit Vertretungen in Genf und Zürich ist im Investmentbanking und Firmenkundengeschäft aktiv, sowie bei Wertpapierdienstleistungen (SGSS) und im Transaction Banking. Traditionell dreht die französische Grossbank auch in der Rohstoffhandel-Finanzierung am Genfer Hub ein grosses Rad. Marion-Bouchacourt wirkte bisher zudem als Präsidentin des Schweizer Private Banking.

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