Erst im vergangenen Monat war bekanntgeworden, dass die Finma ein Verfahren zu Corporate-Governance-Themen bei der Raffeisen-Gruppe eingeleitet hatte. Laut verschiedenen Medienberichten wurden dabei auch die Übernahmen durch die Raiffeisen oder mit ihr verbundene Unternehmen untersucht. Raiffeisen hatte unter anderem die Ostschweizer Privatbank Wegelin gekauft und war beim Finanzunternehmen Leonteq eingestiegen.

Nadja Ceregato 500

Vincenz arbeitete überdies viele Jahre lang mit seiner Frau Nadja Ceregato (Bild oben) zusammen, die seit 2015 Leiterin des Bereichs «Legal & Compliance» und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bei der Raiffeisen-Gruppe ist. Die Medien hatten verschiedentlich spekuliert, dass diese berufliche wie auch private Nähe der Finma ein Dorn im Auge sein könnte. Sollte dies nun der Gegenstand der jüngsten Ermittlungen sein, fragt sich, warum die Aufsichtsbehörde nicht früher eingriff.

Galionsfigur des Schweizer Finanzplatzes

Enforcement-Verfahren sind die einzige Möglichkeit der Finma, Bankmanager zu sanktionieren. In jüngster Zeit ist die Schweizer Regulierungsbehörde bedeutend aktiver geworden, wenn es darum geht, fehlbare Bankangestellte zu überführen.

Vincenz galt lange Zeit als eine Galionsfigur des Schweizer Finanzplatzes. Ihm ist es zu verdanken, dass die Raiffeisen-Gruppe heute hinter den beiden Schweizer Grosssbanken UBS und Credit Suisse die drittgrösste Bankengruppe des Landes ist. Vor bald fünf Jahren übernahm die Raiffeisen-Gruppe unter der Führung von Vincenz das nicht-amerikanische Geschäft der Privatbank Wegelin, die in die Mühlen der US-Justiz geraten war und schliesslich abgewickelt werden musste.

Nichts ist mehr sakrosankt

Die daraus neu entstandene Privatbank Notenstein bekundete in der Folge aber grosse Mühe, sich erfolgreich am Markt zu betätigen. Auch die Übernahme der Basler Privatbank La Roche trug nicht dazu bei, dass das Institut eine kritische Grösse erlangte. Vor einigen Wochen verliess CEO Adrian Künzi das Institut.

Mit Hilfe der Raiffeisen-Gruppe beteiligte sich Vincenz auch an diversen anderen Finanzunternehmen auf dem Schweizer Finanzplatz, darunter an der Derivate-Entwicklerin Leonteq (fast 30 Prozent), an der Helvetia Versicherungsgesellschaft (4 Prozent) sowie an der Bankensoftware-Firma Avaloq (10 Prozent). Allerdings deutet einiges darauf hin, dass die heutige Führung der Raiffeisen diese Engagements nicht unbedingt mehr als sakrosankt betrachtet und sich durchaus von ihnen wieder trennen könnte, wie das in Ansätzen bereits der Fall ist.

 

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