Krypto-Pionierin Olga Feldmeier plädiert im Interview mit finews.ch-TV für eine starke Regulierung von Bitcoin & Co. Unter den Banken beobachtet die Gründerin von Smart Valor geheime Absprachen.

Digitale Token und Kryptowährungen sollten in der Schweiz stärker reguliert werden, sagt Olga Feldmeier im Interview mit finews.ch-TV. Sie ist Gründerin und CEO von Smart Valor, eine Plattform, auf der Alternative Anlagen über die Blockchain digitalisiert werden können.

Die Forderung aus dem Munde einer der Krypto-Pionierinnen der Schweiz mag überraschen. Feldmeier, ehemals im Wealth Management der UBS tätig, hat sich als Botschafterin in Sachen Kryptowährungen profiliert, sowohl in der Schweiz als auch international.

Doch der Ruf nach mehr Regulierung folgt einem Selbstschutz. Über drei Viertel aller Krypto-Handelsplattformen weltweit würden ohne einen legalen Status betrieben, sagt Feldmeier im Interview. Völlig unklar bleibt, wie diese Plattformen von ihren Nutzern belangt werden könnten, beispielsweise bei einem Hacker-Angriff. 

Widerstand aus dem traditionellen Banking

«Es ist insgesamt ein schlechtes Geschäftsumfeld. Für Marktteilnehmer wie mich sind eine stärkere Regulierung und klare Richtlinien der richtige Weg», so die Krypto-Unternehmerin. Die Ukrainerin war Investmentbankerin bei Barclays in London und Beraterin in München, bevor sie in die Schweiz zur UBS wechselte. 

Hierzulande beobachtet die 40-Jährige einigen Widerstand aus dem traditionellen Banking gegen die Krypto-Bewegung. «Die Banken haben Krypto-Unternehmen effektiv ausgeschlossen», sagt sie. Die Banken sähen sich und ihre Position im globalen Finanzsystem bedroht. «Ich beobachte gewisse geheime Absprachen bei den Banken in ihrem Vorgehen, die Krypto-Industrie zu blockieren.»

Geldwäscherei-Vorschriften würden eingehalten

Der Grund dafür sei, dass die Blockchain-Technologie und ihr Produkt Kryptowährungen «die gewohnten Abläufe im Banking und in der Finanzindustrie vollkommen disruptieren werden», ist Feldmeier überzeugt.

Dass Banken wegen der Geldwäscherei-Vorschriften keine Krypto-Assets annehmen, sticht bei ihr als Argument nicht mehr. Im vergangenen Jahr habe das Gros in der Schweiz ansässigen Plattformen die Anti-Geldwäscherei-Richtlinien der Finma übernommen. «Bei Initial Coin Offerings in der Schweiz werden inzwischen dieselben Compliance-Regeln und Kontrollen angewandt wie dies Banken bei ihren Kunden tun», so Feldmeier.

Sehen Sie hier das ganze Video-Interview mit Olga Feldmeier

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