Das Startup Evolute steht vor massiven Veränderungen. Verwaltungsratspräsident Michael Hartweg übernimmt nach Rückschlägen die Leitung und sucht nach Partnern, wie er gegenüber finews.ch erklärt.
Vor gut einem Jahr kündigte das Zürcher Fintech-Startup Evolute einen Paukenschlag an: Die Fusion mit Swiss Comply, einem Beratungsunternehmen für Compliance und Regulierung. Der Zusammenschluss folgte dem Ziel, ein einmaliges Angebot in der digitalen Vermögensverwaltung zu schaffen.
Das ist nun Geschichte. An der Generalversammlung vom morgigen Donnerstag werden die Aktionäre der Abspaltung von Swiss Comply zustimmen. Das Konzept von Evolute, digitalisierte Dienstleistungen für Vermögensverwalter in Kombination mit Compliance-Beratungen anzubieten, ist demnach gescheitert. Mit der Abspaltung von Swiss Comply geht auch Kaspar Wohnlich, der mit der Fusion vor einem Jahr CEO von Evolute geworden war.
Auf technische Weiterentwicklung fokussieren
Michael Hartweg, Mitgründer und Verwaltungsratspräsident von Evolute übernimmt nun auch den Chefposten, um Evolute wieder auf die Bahn zu bringen. Gegenüber finews.ch sagte Hartweg zur Abspaltung: «Es ist ein wirtschaftlicher Entscheid, wir wollen die Vermögensverwaltungs-Plattform von Evolute weiter entwickeln und unsere finanziellen Ressourcen darauf konzentrieren.» Der Plattformteil von Swiss Comply verbleibt beim Fintech.
Tatsächlich ist Evolute finanziell nicht auf Rosen gebettet. Das Fintech schreibt rote Zahlen und ist auf der Suche nach einem strategischen Aktionär. Verhandlungen mit Leonteq, wo Hartweg auch zu den Gründern gehörte, waren im vergangenen April weit fortgeschritten, wie finews.ch berichtet hatte. Doch kamen die beiden doch nicht zusammen.
Eine Frage der Kultur
Partner sucht Hartweg nicht nur aus finanziellen Gründen. Er will auch Kooperationen schmieden, um «für den Schweizer Finanzplatz einen Mehrwert schaffen», sagt er. «Wir sind bezüglich Partnerschaften mit Technologie-Anbietern oder Daten-Spezialisten sehr offen und sprechen auch mit anderen Anbietern mit ähnlichem Geschäftsmodell.»
Hartweg, der grösster Einzelaktionär von Evolute ist, wird bei künftigen Partnern die kulturelle Komponente wohl stärker berücksichtigen als bei Swiss Comply. Faktisch sind die beiden Einheiten Evolute und Swiss Comply nie zusammengewachsen. Während Evolute mit seiner Vermögensverwaltungs-Plattform klar Technologie-getrieben ist, blieb Swiss Comply ein Beratungsgeschäft.
Zuzug eines erfahrenen Fintech-Entrepreneurs
Ein absoluter Fehlschlag war der Fusionsversuch dennoch nicht. Mit Hilfe von Swiss Comply gelang es Evolute, im Wealth-Management-Markt besser Fuss zu fassen. Zudem bleibt die Verbindung im Rahmen eines Service-Agreements bestehen. «Strategisch steht die Option offen, dass der Beratungsteil von Swiss Comply an einen anderen Partner verkauft wird», sagt Hartweg. Er sucht nun mittelfristig einen neuen CEO für Evolute.
Auf der strategischen Ebene gelang Evolute ein weiterer prominenter Zuzug: Patrick Barnert (Bild) wird den Verwaltungsrat erweitern. Barnert ist CEO des Regtechs Qumram, das vergangenes Jahr vom US-Datenspezialisten Dynatrace übernommen worden ist.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.4%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.86%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.14%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.8.99%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.62%
