Der deutsche Impact-Investor Thomaslloyd will in Zürich massiv Stellen aufbauen. Das sind gute Nachrichten für den Asset-Management-Standort Schweiz.

Der Schweizer Finanzplatz ringt seit Jahren damit, sich in der Disziplin Asset Management einen internationalen Ruf aufzubauen. Der Nachhaltigkeits-Boom in der Branche bietet dafür nun Chancen.

Denn Thomaslloyd, ein deutscher, auf Impact-Investments und Infrastrukturanlagen spezialisierter Vermögensverwalter, will in Zürich seine Europa-Zentrale aufbauen. Dies war einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen. Damit wolle Thomaslloyd mittelfristig hierzulande 100 neue Arbeitsplätze schaffen.

Im Herzen von Zürich

Der Standort liege im Herzen von Zürich, hiess es weiter. Das von T.U. Michael Sieg gegründete und geleitete Unternehmen hat dafür an der Sihlstrasse 38 über 1'500 Quadratmeter Bürofläche angemietet. Der Innenausbau sei bereits im Gang.

«Ausschlaggebend für Zürich waren verschiedenen Faktoren», so Sieg. «Zum einen finden wir vor Ort hervorragend ausgebildete und vielsprachige Mitarbeitende». Zum anderen verfüge der Schweizer Finanzplatz über eine grosse internationale Strahlkraft und geniesse ein hohes Ansehen im Bereich nachhaltiger Anlagelösungen.

Treiber sind die Nachhaltigkeits-Ziele der UN

Die Schweiz sei ein strategischer Kernmarkt, da immer mehr private und institutionelle Anleger erkennen würden, dass die öffentliche Hand nicht in der Lage sei, notwendige Investitionen für den Klimaschutz alleine zu tragen.

Die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), welche die Uno im Jahr 2015 formuliert hat, haben der Finanzindustrie zu einem Nachhaltigkeits-Boom verholfen. Denn mit den globalen Nachhaltigkeitszielen erging auch der Aufruf an den Privatsektor, die notwendigen Billionen Dollar Finanzierungshilfe zu leisten.

Zentrale Dienste bereits in Zürich

Thomaslloyd war zuvor ein herkömmlicher Asset Manager und ist in den letzten Jahren auf die Impact-Investing-Strategie umgeschwenkt. Das Unternehmen finanziert mit Investorengelder vor allem Infrastrukturanlagen in Schwellenländern. Gemäss den Angaben verwaltet Thomaslloyd 3,5 Milliarden Dollar Kundengelder.

Von den derzeit 250 Angestellten arbeiten bereits knapp drei Dutzend in Zürich. So hat Thomaslloyd bereits die zentralen Dienste in der Limmatstadt angesiedelt: Unter anderem sind hier Finanzchefin Viviane Maclachlan und COO Matthias Hahn tätig wie auch Europa-Chef Matthias Klein.

Thomaslloyd beabsichtigt demnach, nicht nur dem Muster vieler anderer ausländischer Asset Manager in der Schweiz zu folgen und eine grosse Vertriebsorganisation aufzubauen, um hier Investoren zu gewinnen und Produkte zu verkaufen. Vielmehr ist der Plan, auch die effektive Produktion von Asset Management und Impact-Investments in Zürich auszubauen.

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