Ab Freitag ist Mai, und es steht bald das nächste Bitcoin-Halving bevor. Doch was ist das genau und was sind die Auswirkungen für Bitcoin-Investoren? finews.ch hat einige Antworten.

Das erste war 2012, das zweite 2016, und insgesamt gibt es wahrscheinlich 64 davon: Sogenannte Bitcoin-Halvings – und das nächste findet in wenigen Wochen statt. «Halving» ist ein Prozess, der vom obskuren Bitcoin-Erschaffer Satoshi Nakamoto selbst ins Protokoll der Kryptowährung integriert worden ist.

Wie der Krypto-Connaisseur weiss, werden Bitcoins von so genannten Minern oder Schürfern erzeugt, deren Computer komplexe Berechnungen durchführen, die Transaktionen auf der so genannten Blockchain, einem öffentlichen digitalen Ledger, validieren. Die Miner konkurrieren miteinander, um neu ausgegebene Bitcoins zu erhalten, als Belohnung für das Lösen der Berechnungen.

Da die Transaktionen pro Block auf 1 Megabit limitiert sind, ebenfalls dank Nakamoto, schliessen sich also rund 3'500 Transaktionen zu einem Block zusammen, wenn eine durchschnittlich angenommene 570 Bytes gross ist.

Belohnung wird halbiert

Nach jeweils 210'000 Blöcken durchläuft die Währung einen Prozess, der «Halving» genannt wird. Genauer lässt sich das nicht sagen, weil die benötigte Zeit pro Block von sehr vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Jedenfalls wird die Produktion neuer Bitcoins und damit auch die Belohnung für die Blockproduktion der Miner, wie der Name es vermuten lässt, nach 210'000 Blöcken halbiert. Das wird voraussichtlich am 12. Mai 2020 der Fall sein.

Heisst: Bei der Lancierung von Bitcoin im Jahr 2009 erhielten die Miner 50 Bitcoin pro Block, nach dem ersten Halving 2012 noch 25, dann 12,5 im Jahr 2016, und nach dem nächsten Halving im Mai noch 6,25 Bitcoins. Und dann immer so weiter.

Gegen die Inflation

Was das Ganze soll? Damit wird eine allfällige Inflation verhindert, die einer digitalen Währung drohen würde, die zumindest theoretisch in unendlicher Menge hergestellt werden könnte und die an nichts gebunden ist.

Die Inflation wird auf verschiedene Arten verhindert: Einerseits ist die gesamte Bitcoin-Menge auf 21 Millionen limitiert (von daher kommt die Schätzung, dass bis diese 21 Millionen produziert sind, es wahrscheinlich noch 64 Halvings geben wird), so dass der letzte Bitcoin wohl im Jahr 2140 produziert wird.

Weiter soll das Halving die Produktionsmenge verlangsamen, damit das Angebot die Nachfrage nicht übersteigt und Bitcoin konstant eine deflationäre Währung bleibt. Ausserdem kann das Halving den Käufern vor Augen führen, wie endlich die Menge an verfügbaren Bitcoins ist, was die Nachfrage weiter antreiben dürfte.

Kursverlauf unklar

Wie sich das Halving schlussendlich auf den Preis von Bitcoin auswirkt, kann niemand genau voraussagen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass sich der Wert im Nachhinein jeweils massiv vergrössert hat: Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) hat der Bitcoin-Kurs in den zwölf Monaten nach dem Halving 2012 beispielsweise rund 8'000 Prozent und nach dem Halving 2016 nochmals rund 1'000 Prozent zugelegt.

Dies alleine ist natürlich kein Garant, dass der Kurs auch dieses Mal wieder derart massiv anzieht, nur schon deswegen, weil sich der Bitcoin bei den beiden letzten Halvings sowieso gerade in enormem Aufschwung befand. «Bloomberg» zitiert ausserdem den Chefökonomen im Wealth Management Grossbank UBS, Paul Donovan, über den finews.ch auch schon verschiedentlich berichtet hat.

«Naive» Investoren

Donovan sagt, dass eigentlich jeder, der mit der Struktur von Bitcoin vertraut ist, sich der Halbierungsprozesse bewusst sei, aber dass es potenziell «naive» Investoren gebe, die es nicht sind. Einige von denen könnten überzeugt werden, Bitcoins nur gerade zu kaufen, weil das Halving stattfindet. 

Geht man aber davon aus, dass ein Grossteil der Menschen keine Ahnung hat, was sie gerade tun, kann man durch das Halving aber dennoch einen gewissen Kursanstieg erwarten. Nur schon, weil relativ viele Investoren auf diesen Kursanstieg hoffen, der dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden kann.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.74%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.81%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.47%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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