Gegen Ruvercap Investments und den Chefs des Asset Managers wird mehrfach ermittelt. Wie finews.ch erfahren hat, haben nun auch Investoren eine Strafanzeige in Zürich eingereicht.

Gegen Ruvercap Investment sowie ihre Gründer und Chefs M. C. und J. T. haben Investoren bei der Staatsanwaltschaft Zürich Strafanzeige gemacht, wie finews.ch am Freitag erfahren hat. Die Strafanzeige steht im Zusammenhang mit Verlusten in bislang unbekanntem Ausmass, die Schweizer und ausländische institutionelle Investoren mit den Private-Debt-Fonds von Ruvercap erlitten haben.

Investoren haben seit mehreren Monaten Indizien gesammelt, welche betrügerische Absichten der Ruvercap-Chefs belegen sollen. Nun haben sie die Indizien im Rahmen einer Strafanzeige an die Zürcher Staatsanwaltschaft übergeben. Diese kommentierte dies nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Hinter Anzeige steht die Freiburger Kantonalbank

Dahinter steht gemäss Informationen von finews.ch die Freiburger Kantonalbank (FKB), die in die Fonds investiert hatte. Diese gab dazu keine Stellungnahme ab. Doch soll die FKB dabei auch die Interessen einer ganzen Anzahl Investoren vornehmlich in der Westschweiz vertreten – darunter sind Vermögensverwalter und Family Offices.

Die in Irland domizilierten Fonds von Ruvercap Investments waren vor knapp einem Jahr vom Regulator eingefroren worden, nachdem es ungeklärte Fragen zu den Net Asset Values der Fonds gegeben hatte. Auslöser war die Pleite einer der Firmen, welche für Ruvercap Investments Forderungen vermittelt hatte. Über eine komplexe Struktur wurden diese Forderungen in Vehikeln gebündelt. Ruvercap versprach den Investoren Renditen zwischen 3 und 6 Prozent.

Auch in Zug wird ermittelt

Wie in finews.ch-Recherchen mehrfach aufgezeigt (etwa hier und hier), finanzierten die mit Ruvercap arbeitenden Sourcing-Firmen teilweise hochriskante Projekte – unter anderem auch auf dem Balkan.

Im diesem Zusammenhang musste im Zuge der Medienberichterstattung Bankrat Thomas Huber der Graubündner Kantonalbank (GKB) den Hut nehmen. Er war Verwaltungsratspräsident einer dieser Firmen gewesen, die Batagon in Zug. Gleichzeitig ist die GKB mit rund 70 Millionen Franken in den Ruvercap-Fonds investiert.

Gegen Huber, die Ruvercap-Chefs und weitere Personen ist vor wenigen Wochen in Zug eine Strafanzeige eingereicht worden. Eine Anzeige gegen einen der Ruvercap-Gründer war bereits im Jahr 2018 in Zürich eingereicht worden. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hatte auch Vorabklärungen getroffen und ein Rechtshilfeersuchen an Liechtenstein gerichtet. Das dortige Fürstliche Landgericht sandte daraufhin beschlagnahmte Bankunterlagen nach Zürich.

Unklar, wie hoch die Verluste sind

Ruvercap Investment war bereits vergangenes Jahr das Beratungsmandat für die Fonds entzogen worden. Ein eingesetzter Asset Manager in Österreich versucht derzeit zu ermitteln, wie hoch die Verluste für die Investoren tatsächlich sind. Es kursieren Zahlen von 350 Millionen Franken. Ruvercap hat dies aber bestritten.

J. T. und M.C. hatten 2019 eine neue Firma mit fast dem gleichen Namen gegründet, nämlich Ruvercap AG, um das Geschäftsmodell weiterzuverfolgen. Doch inwischen ist auch dieses Unternehmen aufgelöst und die Mitarbeiter wurden entlassen.

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