Das Edelmetall hat ein Allzeithoch erreicht, die Kryptowährung notiert nordwärts von 10'000 Dollar. Dennoch bleiben die beiden Krisengewinner-Investments Gold und Bitcoin ein ungleiches Gespann.

Hätte man vor zehn Jahren für 1 Dollar Gold gekauft, stünde man nun mit 1.58 Dollar da. Wäre das gleiche Investment über denselben Zeitraum stattdessen in Bitcoin getätigt worden, resultierte nun eine Summe von 183’617.32 Dollar, wie das Anlegerportal «Buy Shares» errechnete.

Dies angesichts neuer Höchststände bei den beiden Anlagen: Gold notiert mit mehr als 1'900 Dollar je Unze auf einem neuen Allzeithoch. Die führende Kryptowährung hat derweil mit einem Anstieg auf über 10'200 Dollar ein fulminantes Comeback hingelegt.

Müssen die beiden Assets angesichts des atemberaubenden Paarlaufs künftig in Zusammenhang betrachtetet werden – und ist der Bitcoin mit Blick auf den Zehnjahres-Vergleich gar das bessere Gold?

Gewaltige Volatilität

Gemach. Bei allen Performance-Vergleichen kommt es auf den Zeithorizont an. Die letzte Dekade mag für den Bitcoin übers Ganze besehen schmeichelhaft gewesen sein. Das blendet jedoch die gewaltige Volatilität aus, welcher der Preis der Digitaldevise in diesem Zeitraum unterworfen war. Die Schar derer, welche ihre Nerven behielten und sich als echte «Hodler» erwiesen, dürfte eng begrenzt sein.

Das gilt auch für dieses Jahr. Zuletzt im Corona-Crash vom vergangenen März kam der Bitcoin mit mehr als 40 Prozent Buchverlust massiv unter die Räder, während Gold weniger als 10 Prozent einbüsste und sich damit als widerstandsfähiger als Aktien erwies. Entsprechend passt das Etikett «sicherer Hafen» weiterhin besser zum gelben Metall als zur Digitalwährung.

Jenseits der Spekulation

Dessen ungeachtet haben die beiden Anlagen aktuell wohl von ähnlichen Treibern profitiert. Der schwache Dollar, die Flucht aus Aktien und Anleihen angesichts von Hiobsbotschaften aus Wirtschaft und Politik sowie die vom Tiefzins-Umfeld ausgelöste Jagd nach Rendite: dies kommt hüben wie drüben den Notierungen zugute.

Abgesehen von der reinen Spekulation kann Gold zudem eine Nachfrage aus Industrie und Schmuckherstellung vorweisen. Dies, während Bitcoin-Anleger vor allem auf dessen breitere Verwendung hoffen müssen.

Das ficht die Finanzindustrie nicht an. Wie auch finews.ch berichtete, lässt sich das ungleiche Paar inzwischen über mehrere Finanzprodukten spielen. Und mit den luftigen Rekordpreise steigt die Spannung, welches Investment sich zuerst vom Paarlauf verabschiedet.