Wie in der Schweiz wird auch in Deutschland jährlich eine Liste der Reichsten erstellt. Wobei sich anhand von finews.ch-Recherchen zeigt: Das Vermögen der reichsten Deutschen wird in der Schweiz verwaltet.

In der Schweiz ist es das Wirtschaftsmagazin «Bilanz», welches jährlich die Liste «Die 300 Reichsten» erstellt. In Deutschland unternimmt dies das «Manager Magazin» – und diese Liste beinhaltet «Die 500 Reichsten» (Artikel bezahlpflichtig). Klar: Deutschland ist punkto Reichtum unter den Top 3 der Welt. Nach den USA und China zählt Deutschland die meisten Milliardäre überhaupt.

Gemäss der jüngsten Zählung des «Manager Magazins» sind es im laufenden Jahr noch 189, nach über 200 im Jahr zuvor. In Deutschland ist viel altes Geld, erwirtschaftet in der «Old Economy» und in klassischen Industrien wie Nahrungsmittel, Automobil und Bekleidung.

Die Milliardenvermögen werden in der Schweiz verwaltet

Das Magazin konstatierte indes, dass sich aufgrund dieser Ausrichtung der Familiengeschäfte eine Trendwende eingestellt habe. Erstmals seit der Finanzkrise nimmt die Zahl der deutschen Milliardäre ab.

Doch die Bezeichnung «deutsche Milliardäre» muss wohl sowieso relativiert werden. Denn eine grosse Anzahl der deutschen Familien-Dynastien hat ihren Holding Sitz längst in die Schweiz verlegt. Sprich: Die Milliardenvermögen der Beisheims, Thyssens, Jacobs oder Würths werden von ihren Family Offices verwaltet – und diese liegen in der Schweiz.

Hier eine Liste:

Family Office kl

Kenner der Szene und Steuerexperten versichern gegenüber finews.ch: Das sind bei weitem nicht alle in der Schweiz ansässigen Family Offices von reichen Deutschen. Vielfach sind es Unternehmerfamilien in der dritten oder vierten Generation und einzelne Familienmitglieder leben in der Schweiz und verwalten ihr Erbe hier.

Reichtum zieht Reichtum an

Die Schweiz hat sich seit der Finanzkrise aber zum eigentlichen Family-Office-Magnet gemausert. Die Grossbank Credit Suisse schätzt, dass sich die Anzahl Family Offices seit dem Jahr 2010 verzehnfacht hat. Neben den bekannten Standortqualitäten der Schweiz wie der guten internationalen Anbindung, steuerlichen Vorteilen und dem stabilen Polit- und Rechtssystem hat sich der harte Franken gerade im Vergleich zum Euro als bevorzugte Währung der Reichen in Deutschland erwiesen.

Und noch ein wichtiger Faktor spielt eine Rolle: Bereits vorhandener Reichtum zieht weiteren Reichtum an.

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