Die in Zürich tätige Crypto Finance Gruppe kann ihre Handelslösungen nun Kunden von Privatbanken direkt anbieten. Eine Partnerschaft mit einem der grossen Banken-IT-Anbieter ist der Schlüssel dazu.

Der Zufluss von institutionellen Geldern im vergangenen Jahr in die Krypto-Märkte und vor allem in Bitcoin hat die Anbieter von Finanzdienstleistungen im Bereich von digitalen Assets beflügelt. Nun ist der Zürcher Crypto Finance ein weiterer Durchbruch gelungen.

Das Unternehmen ist mit der Zürcher Bankensoftware-Schmiede Avaloq eine Kooperation eingegangen und kann so Bankkunden Lösungen mit Kryptowährungen und digitalen Assets anbieten, wie Crypto Finance am Dienstag mitteilte. Crypto Finance und Avaloq sehen sich nun in einer Vorreiterrolle im Bereich der digitalen Vermögenswerte, wie es hiess.

Krypto-Geschäft übers Kernbanken-System

Avaloq habe die Brokerage-Lösung bereits erfolgreich bei verschiedenen Bankkunden implementiert. Konkret heisst das, das die entsprechenden Privatbanken und deren Kunden nun Handel, Abwicklung und Verwahrung von Cryptowährungen und digitalen Assets direkt über das Kernbanken-System ausführen können.

Crypto Finance machte keine Angaben über die Anzahl von Avaloq-Banken, die nun die Brokerage-Lösung implementiert haben. Doch ist der Zürcher Banken-Software-Anbieter, der kürzlich vor japanischen NEC Corporation übernommen wurde, im Schweizer Privatbanken-Markt der klare Leader. Insofern hat Crypto Finance hier einen Hebel für deutlich höhere Handelsvolumina erhalten.

Privatbanken dürften vermehrt einsteigen

Die Marktpräsenz und Kundenstruktur von Avaloq beläuft sich auf über 150 Finanzinstitute in 30 Ländern. Dieses Potenzial kann Crypto Finance nun anzapfen. Branchenbeobachter erwarten, dass nicht nur Asset Manager, Hedgefonds und Family Office vermehrt in die Kryptomärkte einsteigen, sondern auch Privatbanken und Vermögensverwalter.

Michael Sonnenshein, CEO des grössten Bitcoin-Produkte-Anbieters Grayscale, sieht beispielsweise in den USA einen starken Anstieg des Interesses von lokalen Vermögensverwaltern und Brokern an Kryptowährungen.

In der Schweiz wird diese Entwicklung neben Crypto Finance auch vom Broker Bitcoin Suisse sowie den Kryptobanken Seba Bank und Sygnum getragen. Letztere teilte am Dienstag mit, regulierte Optionen für digitale Assets eingeführt zu haben. Kunden könnten somit nun auch komplexere Anlage- und Handelsstrategien umsetzen. Dies entspreche den Bedürfnissen einer zunehmend institutionellen Kundenbasis.

Bitcoin als Wertaufbewahrungs-Mittel

Crypto Finance nennt die eigene Entwicklung mit Avaloq einen wichtigen Meilenstein für die Etablierung von digitalen Assets an den Finanzmärkten. Die Evolution sei von einer von einer wachsenden Anzahl professioneller Investoren losgetreten worden, welche Bitcoin als Wertaufbewahrungs-Mittel betrachteten.

Crypto Finance habe ein starkes Geschäftsjahr gehabt, hiess es weiter. Die Angaben beschränken sich dabei auf das Handelsvolumen mit digitalen Assets, das 2020 über 1 Milliarde Dollar erreichte. Der vor zwei Jahren aufgelegte Krypto-Fonds habe nun 60 Millionen Dollar an verwalteten Vermögen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.4%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.61%
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