Als Konsolidierer in der Branche der unabhängigen Vermögensverwalter ist das Schweizer Unternehmen Cinerius angetreten. Wo steht es jetzt? Mitgründer und CEO Chris Lieber zieht eine erste Bilanz.

Unter dem Dach der in Zug ansässigen Firma Cinerius Financial Partners befinden sich derzeit fünf Vermögensverwalter aus Deutschland. Weitere sollen hinzukommen, unter anderem auch aus der Schweiz, wie Mitgründer und CEO Chris Lieber in einem Interview mit dem «Private Banking Magazin» erklärt. Bereits 2021 sagte er gegenüber finews.ch, es seien vier bis acht Akquisitionen pro Jahr geplant. Wo steht das Unternehmen jetzt? 

«In unserer Pipeline gibt es etwa ein Dutzend Vermögensverwalter, verteilt auf die Schweiz und Deutschland. Hier sind wir in unterschiedlichen Gesprächsstadien. Zwei sehr schöne Deals stehen kurz vor dem Abschluss. Beide Seiten sind interessiert, den Vertrag noch in diesem Jahr zu unterschreiben. Nach erfolgtem Inhaberkontrollverfahren werden wir die Transaktionen bekanntgeben», so Lieber zum «Private Banking Magazin». 

Rund zehn Milliarden Franken an Kundengeldern bis Ende 2022

Sofern die erwähnten Transaktionen umgesetzt und von der Aufsicht genehmigt würden, werde die Gruppe zum Jahresende rund 30 Millionen Franken Ebitda sowie verwaltete Kundenvermögen von rund zehn Milliarden Franken ausweisen können. «Ich hätte gedacht, dass wir dafür wesentlich länger brauchen würden. Bezogen auf die wichtigsten Kennzahlen, läuft es also besser als erwartet», erklärt Lieber weiter, räumt aber auch ein: «Bei der Zahl der Transaktionen hatte ich geglaubt, dass es mehr sein würden.»

Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland beschäftigt sich Cinerius überwiegend mit Vermögensverwaltern ab 500 Millionen Schweizer Franken an Kundengeldern oder mehr. «Wir fokussieren uns auf Unternehmen, die sehr gut geführt sind und Wachstumspotenzial haben», so Lieber, denn grössere Gesellschaften seien oft professioneller aufgestellt und hätten mehr Ressourcen für Transaktionen zur Verfügung, so dass der Transaktionsprozess leichter falle.