Dubai: Justiz greift durch 

Das Golf-Emirat will in Sachen Rechtssicherheit nicht länger mehr als nachlässig gelten. Dies bekam jetzt ein indischer Unternehmer zu spüren, den ein Gericht in Dubai wegen Geldwäscherei belangte. 

Von Gérard Al-Fil, Dubai

Der Immobilienunternehmer Balvinder Singh Sahni wurde von einem Gericht in Dubai am 2. Mai 2025 rechtskräftig zu fünf Jahren Haft mit anschliessender Ausweisung verurteilt. Ausserdem verfügte der Kadi, Anlagevermögen seiner Firma Raj Sahni Group (RSG) im Wert von 150 Millionen Emirate-Dirham (rund 33 Millionen Franken) einzufrieren, berichtete die Tageszeitung The National, Abu Dhabi. Hinzu kommt eine Geldstrafe in Höhe von einer halben Million Dirham (112'000 Franken).

Der Fall wurde von den Medien in Sahnis Heimatland Indien aufgegriffen. 

Offenbar krumme Baugeschäfte

Die Dubaier Richter sahen als erwiesen an, dass der 53-Jährige und seine Firma ein Immobilienportfolio über «ein Netzwerk aus Scheinfirmen und gefälschten Rechnungen» betrieben. Sahni liess Hochhäuser in Dubais Toplagen wie Business Bay und Sufouh Gardens hochziehen. Aus lokalen Medienberichten geht hervor, dass Sahni ein bekanntes Gesicht in der Dubaier  «VIP-Szene» war, der seinen Reichtum nicht nur gerne in Clubs, sondern auch in den sozialen Medien wie etwa auf Instagram zur Schau stellte. 

Härtere Gangart auch im Cyberspace

Die Golfstaaten ziehen die Zügel wieder fester an, wenn es um Law and Order geht. Dies betrifft auch die virtuelle Welt. Laut Mohammed Alkuwaiti, Leiter der emiratischen Regierungsdivision für Cyber-Sicherheit, werden Hard- und Software in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) 200'000 Mal pro Tag von Cyber-Kriminellen angegriffen. «Deshalb kooperieren die VAE verstärkt international, um kriminellen IT-Banden das grenzüberschreitende Handwerk zu legen», sagte er jüngst an der IT-Sicherheitsmesse GISEC in Dubai.