Sergio Ermotti amtet noch bis kommenden Herbst als CEO der UBS. Nun ist klar, dass er nicht Präsident der Grossbank werden wird.
Sergio Ermotti, derzeit noch CEO der Schweizer Grossbank UBS, soll bereits nächsten Monat in den Verwaltungsrat des Rückversicherers Swiss Re gewählt werden. Dort wird er designierter Nachfolger des Verwaltungsratspräsidenten Walter Kielholz (Bild unten), wie die Swiss Re am Dienstag mitteilte.
Vorerst sollen die Aktionäre Ermotti für die Amtsdauer von einem Jahr wählen. An der Generalversammlung 2021 werde er dann für die Wahl zum Präsidenten vorgeschlagen.
Finanzplatz-Urgestein
Damit löst Ermotti ein Urgestein des Finanzplatzes ab: Kielholz ist seit 1998 Verwaltungsrat des Rückversicherers und seit 2009 dessen Präsident. Davor war er für sechs Jahre ebenfalls Präsident der Credit Suisse gewesen.
«Es ist mir eine Ehre, in die Fussstapfen von Walter Kielholz zu treten, der in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur die Entwicklung der Swiss Re, sondern des gesamten Schweizer Finanzplatzes immens gefördert hat», sagte Ermotti gemäss der Medienmitteilung.
UBS ohne Ermotti
Mit der Ankündigung der Swiss Re wird auch klar, dass Ermotti nach seinem Rücktritt Ende Oktober nicht zum Nachfolger von UBS-Präsident Axel Weber avancieren wird. Bei der Pressekonferenz zu Ermottis Rücktritt letzten Monat hatte sich die UBS-Spitze dazu nicht geäussert.
Ermotti wird neun Jahre lang CEO der grössten Schweizer Bank gewesen sein. Zusammen mit Weber, der 2012 zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt wurde, hat er die Bank weg vom Investmentbanking und hin zur Vermögensverwaltung orientiert.
Schwelende Konflikte
In jüngerer Vergangenheit kam es allerdings auch zu Konflikten zwischen den UBS-Lenkern. So war der Verwaltungsrat offenbar nicht zufrieden damit, wie Ermotti seine Nachfolgeplanung handhabte und der UBS fehlte es an strategischer Dynamik, was sich negativ auf den Aktienkurs auswirkte.
In einem Coup präsentierte Weber letzten Monat den Holländer Ralph Hamers als Nachfolger Ermottis. Hamers gilt als Digitalisierer, welcher die UBS zukunftsfähig machen soll.
-
Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.63%
-
Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.5%
-
Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.3%
-
Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.15%
-
Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.43%
