Im Banking werden fundierte IT-Kenntnisse immer wichtiger. Doch für die Qualität eines Kundenberaters sind diese nicht entscheidend, wie eine Studie der Credit Suisse zeigt. 

Es ist eine Binsenwahrheit, die immer wieder zu hören ist: Der Bankkunde der Zukunft erwartet Betreuung über alle Kanäle, am liebsten auf digitalem Weg. 

Während Neo-Banken wie Revolut oder N26 diesem Bedürfnis für Retailkunden gerecht werden, stellt die nächste Erbengeneration einflussreicher Unternehmerfamilien ganz andere Anforderungen an ihre Banker.

Wie eine Umfrage der Credit Suisse und der Young Investors Organization – einer Vereinigung von Nachwuchskräften aus diesem Umfeld – zeigt, legen diese zukünftigen Reichen weit mehr Wert auf klassische Attribute eines Kundenberaters als auf dessen Digitalisierungs-Kenntnisse. 

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Mit grossem Abstand ist den 200 Befragten dabei eine enge Beziehung zum Vermögensverwalter wichtig, wie sie dies wohl schon vor der Erfindung des Computers war. Diese Antwort gaben 28 Prozent der Befragten.

«Digitally savvy» – also mit guten IT-Kenntnissen ausgestattet – soll der Kundenberater lediglich für 4 Prozent sein. Mit grossem Abstand wichtiger sind dagegen ein erfolgreicher Track Record oder der Zugang zu interessanten Finanzprodukten. 

Mehr als nur Finanzen

Das bedeutet allerdings nicht, dass sich mit blossen Finanzdienstleistungen begnügen. Wie es in der Studie weiter heisst, wünschen sich die baldigen Erben auch, dass ihnen die Private Banker mit «nicht-finanziellen» Bedürfnissen helfen. Von Hausangestellten bis zu einem Liegeplatz für die Yacht werden sich die hochqualifizierten Banker also um weit mehr als nur ihr Kerngeschäft kümmern müssen.