Die Privatbank EFG International hat die Marktschwäche in den Schwellenländern deutlich zu spüren bekommen. Vor diesem Hintergrund baut sie 200 Stellen ab.

Das Nettoneugeld-Wachstum entsprach acht Prozent auf annualisierter Basis in der Periode von Juli bis Oktober 2015, wie EFG Interntional am Montag mitteilte. Asien erholte sich nach Nettoabflüssen im ersten Halbjahr (auf Grund von Anpassungen des Kreditportfolios), und in der Schweiz bestätigte sich der Turnaround mit Nettoneugeldern am oberen Ende des Zielbands von fünf bis zehn Prozent.

Ausser Nord- und Südamerika (auf Grund der regionalen makroökonomischen Situation) erwirtschafteten alle Regionen Nettoneugelder. Die ertragsgenerierenden verwalteten Vermögen erhöhten sich von 80,2 Milliarden Franken per Ende Juni auf 83,4 Milliarden Franken per Ende Oktober 2015.

Grosse Unsicherheit

Der Geschäftsverlauf von Juli bis Oktober wurde dem weiteren Vernehmen nach von wirtschaftlicher und marktbedingter Unsicherheit beeinträchtigt, wobei sich die Befürchtungen hinsichtlich der Schwellenländer im September prononciert auswirkten. Zudem beschränke das anhaltend tiefe Zinsumfeld weiterhin die Einnahmen aus dem Bilanzstrukturmanagement, schreibt die Schweizer Bank mit griechischen Wurzeln weiter.

Der Bruttoertrag und die Bruttomarge blieben wie im ersten Halbjahr 2015 unter den Erwartungen. In Kombination mit der signifikanten Investition in weiteres Wachstum, verbleibt die Gewinnentwicklung gedämpft, wie EFG International weiter miteilte.

Stellenabbau und neue Kundenberater

Die im Juli 2015 angekündigte Kostenüberprüfung habe verschiedene Massnahmen – einschliesslich Effizienzverbesserungen, einer Reduktion wenig rentabler Büros sowie eines Abbaus von 200 Stellen – identifiziert. Diese Massnahmen entsprächen Kosteneinsparungen in Höhe von 30 Millionen Franken, mit damit verbundenen einmaligen Restrukturierungskosten von bis zu 50 Prozent dieses Betrags.

Die Anzahl Kundenberater stieg von 444 per Ende Juni auf 462 per Ende Oktober 2015, und die Pipeline bleibe stark, versichert die Bank. Insgesamt stiessen von Juli bis Oktober 53 neue Kundenberater zu EFG (verglichen mit 36 im ersten Halbjahr).

Die erwähnten Einsparungen sollen bis Ende 2016 vollständig realisiert werden. Sie richten die Kostenbasis neu aus und finanzieren neue Wachstumsinitiativen.

‎Gespanntes Warten auf die US-Justiz

EFG International wartet auch weiterhin auf eine Einigung mit den US-Steuerbehörden. Man sei zuversichtlich, bis Ende Jahr eine Regelung zu erzielen, schreibt die Bank.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.67%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.71%
pixel