An der Generalversammlung der UBS werden Management und Verwaltungsrat mit zwei wichtigen Aktionärsvertretern die Klingen kreuzen. Wer als Sieger aus diesem Kampf hervorgeht, steht aber bereits fest.

An der ordentlichen Generalversammlung der UBS in der Messe Basel morgen Dienstag werden sich der Verwaltungsrat mit Axel Weber an der Spitze und UBS-CEO Sergio Ermotti scharfe Worte gefallen lassen müssen.

Denn der gewichtige amerikanische Aktionärsvertreter Glass Lewis empfiehlt, dem Management und dem Verwaltungsrat die Décharge zu verweigern, wie die «NZZ am Sonntag» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf eine Analyse von Glass Lewis berichtete. 

Schwache Risikokontrolle

Insbesondere die laufenden juristischen Auseinandersetzungen der Schweizer Grossbank seien alarmierend. Sie stellten eine ernsthafte Bedrohung dar, dass das Unternehmen finanziell und in seiner Reputation schaden nehme, hiess es weiter.

«Wir sehen keine ausreichenden Belege, dass die Risikokontrollen robust genug sind, um eine Entlastung von Verwaltungsrat und Management für das vergangene Fiskaljahr zu rechtfertigen», lautete das Fazit.

Zweifel an den Revisoren

Widerstand hat auch die Anlagestiftung Ethos angekündigt. So wird sie sich gegen die die erneute Wahl der Revisoren von Ernst & Young stellen, wie aus einem Bericht der «Sonntagszeitung» (Artikel bezahlpflichtig) zu entnehmen ist.

«Wir haben ernsthafte Bedenken, was die Qualität der Prüfung der Bank durch Ernst & Young während der letzten zehn Jahre betrifft», wurde Ethos-Direktor Vincent Kaufmann zitiert.

Gemäss dem Bericht blieben den Revisoren unter anderem die angehäuften Ramschhypotheken verborgen, die zu Milliardenverlusten führten, sowie die für amerikanische Kunden geleistete Beihilfe zur Steuerhinterziehung und die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor durch UBS-Banker.

Wenig Durchschlagskraft 

Anders als Ethos und Glass Lewis empfiehlt der Rivale ISS, sämtlichen Anträgen des UBS-Verwaltungsrates zuzustimmen, wie die «NZZ am Sonntag» weiter berichtete. 

Glass Lewis sorgte bereits im Vorfeld der Generalversammlung der Credit Suisse (CS) für Aufsehen. So empfahl er damals die Abwahl von Credit-Suisse-Präsident Urs Rohner, wie auch finews.ch berichtete.

Trotz diversen Störfeuern kamen aber wie üblich alle Anträge der CS durch. Und dies dürfte auch bei der UBS der Fall sein, wie finews.ch unlängst urteilte. 

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