Als UBS-Chef habe er zwar auch versucht, zu einer selbstkritischen Kultur beizutragen. «Aber das ist in einem so grossen Konzern schwieriger als bei einem jungen, agilen Unternehmen», sagt Peter Wuffli.

Vor bald zehn Jahren trat der heute 59-jährige Peter Wuffli als Chef der Grossbank UBS zurück. Diesen Posten hatte er von 2001 bis im Frühsommer 2007 inne. Heute präsidiert er den Verwaltungsrat der Zuger Vermögensverwaltungsfirma Partners Group.

Im Unterschied zu einer Grossbank sei die Kultur bei der Partners Group bescheidener: «Wir sind eine junge Firma und sehr unternehmerisch geführt. Zentrale Werte sind Partnerschaftlichkeit, Passion und Entrepreneurship», sagt Wuffli in einem Interview mit der «Schweiz am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig).

 

Neue Gefahren

Wuffli hatte die UBS noch zu ihren goldenen Zeiten erlebt, noch vor der Finanzkrise. Welche Lehren hat er daraus gezogen? Wuffli sagt: «Ein Punkt ist sicher: Alles, was sehr schnell wächst, muss man besonders kritisch hinterfragen. Worauf beruht das Wachstum, und ist es nachhaltig? Wo liegen die Risiken? Haben wir die richtigen Instrumente zur Messung und Steuerung der Risiken?»

Eine andere Lehre sei, dass er im Rückblick mehr hätte tun können bezüglich Führungskultur und -entwicklung, besonders im Investmentbanking», so Wuffli weiter. Heute sehe er eine andere Gefahr, nämlich bei der Bankenregulierung: «Im Moment muss man sich eher fragen, ob die Regulierung nicht zu weit gegangen ist. Es gibt in dieser Industrie kaum noch Wachstumschancen.»

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