Wegen des Austritts Grossbritanniens aus der EU stellen viele Banken den Londoner Standort auf den Prüfstand – auch die UBS. Sie spricht offenbar mit Regierungsvertretern eines südeuropäischen Landes.

Bis Ende März 2017 will die britische Premierministerin Theresa May offiziell den Austrittsprozess nach Artikel 50 des EU-Vertrages einleiten. Grossbritannien könnte dann im Frühjahr 2019 aus der EU ausscheiden.

Das versucht die Finanzbranche zu antizipieren: Die Banken auf dem Londoner Finanzplatz schmieden bereits seit Wochen Pläne, gewisse Geschäftsaktivitäten aus der «City» auf den europäischen Kontinent zu verlagern. Dazu gehört auch die UBS.

Ab in den Süden ... 

Für Andrea Orcel, den obersten Investmentbanker der UBS, ist klar: «Wir werden Banker aus London abziehen müssen.» Das sagte er kürzlich im Interview mit «Bloomberg».

Als möglicher Investmentbank-Standort für die EU hat die Schweizer Grossbank Madrid auf der Landkarte, wie «Bloomberg» von Insidern weiter erfahren haben will. Rund 300 Investmentbanker wären von der Zügelaktion betroffen, hiess es weiter. Die UBS führe bereits Gespräche mit der spanischen Regierung. Eine Entscheidung werde noch diesen Sommer erwartet.

Weder die Grossbank noch das spanische Wirtschaftsministerium wollte zu den Verlagerungsplänen Stellung nehmen.

... oder erneut nach Frankfurt? 

Neben Spanien sei auch Frankfurt als neuer Investmentbank-Standort für die EU im Gespräch, hiess es weiter. Die Bankenstadt am Main ist bereits der Hub der UBS für das europäische Wealth Management und besitzt auch die entsprechende Lizenz, um dort Investmentbank-Geschäfte abzuwickeln.

Wohin es die UBS letztlich zieht und wie viele Banker sie aus London abziehen wird, ist noch unklar. CEO Sergio Ermotti hatte im vergangenen September die Zahl von 1'500 Bankern genannt. UBS-Präsident Axel Weber sprach kürzlich von gegen 1'000 Bankern, sollte Grossbritannien den Zugang zum EU-Binnenmarkt verlieren, wie auch finews.ch berichtete.

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