In der Regel kaufen sich Banken bei Fintechs ein. Im Falle der familiengeführten Bank Frick läuft es jetzt umgekehrt. Was sich das liechtensteinische Finanzinstitut davon verspricht. 

Die im «Ländle» ansässige Bank Frick gehörte bislang vollständig zur Kuno Frick Familienstiftung (KFS). Nun verkaufen die Eigentümer 30 Prozent am Institut an das südafrikanische Fintech Net 1 UEPS Technologies, wie das Finanzinstitut am Dienstag mitteilte.

Die Beteiligung von Net1 an Bank Frick bedarf noch der Zustimmung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, wie es weiter hiess. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Net 1 hat sich überdies für die Dauer von zwei Jahren eine Option gesichert, weitere 35 Prozent der Anteile an Bank Frick zu erwerben – und damit die Mehrheit am Institut.

Weitreichende Kooperationsvereinbarung

Das an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq kotierte Unternehmen Net1 ist eigenen Angaben zufolge ein führender Anbieter von mobilbasierten Zahlungen. Über die Tochtergesellschaft Masterpayment vertreibt Net 1 überdies E-Commerce-Zahlungslösungen.

Schon im letzten April hatten die Bank Frick, Masterpayment und Net1 als Fintech-Trio im europäischen Markt zusammengespannt, wie auch finews.ch berichtete.

Net1 und Masterpayment haben mit der Bank Frick nun für das Jahr 2017 eine weitere, weitreichende Kooperations-Vereinbarung im Bereich Payments abgeschlossen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. 

Personalausbau geplant

«Mit dem vertieften Engagement von Net1 werden wir gemeinsam unsere bestehenden Geschäftsfelder stärken, unsere Fintech-Strategie forcieren, neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln und vor allem auch geographisch neue Märkte erschliessen», erklärte Verwaltungsratspräsident Mario Frick den Schritt.

Alle 70 Arbeitsplätze der Bank Frick bleiben laut Mitteilung erhalten. Verwaltungsrats-Präsident Frick rechnet angesichts der gemeinsamen Pläne mit Net1 gar mit einem weiteren Ausbau des Personalbestandes.

Die 1998 von Kuno Frick sen. in Balzers LI gegründete Bank betreibt auch eine Niederlassung in London. Schwerpunktmässig ist das Institut im Private Banking sowie in den Bereich Payment Services und Immobilien tätig. Als einziges Finanzinstitut im Fürstentum Liechtenstein hält die Bank Acquiring-Lizenzen von Visa und MasterCard, wie es weiter heisst.

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