Zürcher Cat-Bond-Spezialist mächtig im Aufwind

Durch die Fusion von Twelve Capital mit einem britischen Mitbewerber ist ein neuer Marktleader entstanden: Twelve Securis. Nun spielt dem Unternehmen zusätzlich die Unsicherheit an den Märkten in die Hände. 

Aus zwei mach eins: Im Sommer vergangenen Jahres verkündeten Twelve Capital aus Zürich und Securis Investment Partners (Securis) aus Grossbritannien ihren Zusammenschluss. 

Ein gutes halbes Jahr später ist alles unter Dach und Fach: Fortan tritt das neue Unternehmen unter der Bezeichnung Twelve Securis auf. Die Hauptstandorte sind Zürich und London, weitere Büros werden in Bermuda, Tokio und München unterhalten.

Das fusionierte Unternehmen ist in den Bereich Insurance Debt und Equity sowie Insurance-Linked Securities (ILS) tätig. Vor allem bei Letzterem ist Twelve Securis durch den Zusammenschluss zum Marktführer aufgestiegen. 

Cat Bonds-Markt ist erneut gewachsen 

ILS sind Finanzinstrumente, deren Wert und Ertrag direkt an versicherungsbezogene Risiken gekoppelt sind – insbesondere an Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hurrikane oder Überschwemmungen. Die Katastrophenrisiken werden also von Versicherungen an Investoren übertragen. Die Investoren schlüpfen dadurch sozusagen in die Schuhe eines Rückversicherers und erhalten im Gegenzug für die Risikoübernahme eine (Rückversicherungs-) Prämie. Die bekannteste Anlageform sind Cat Bonds.  

Der Markt für Cat Bonds ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. 2024 erreichte das Emissionsvolumen mit 17,7 Milliarden Dollar einen neuen Rekord, was zu einem ausstehenden Marktvolumen von 49,5 Milliarden Dollar führte. Im ersten Quartal 2025 wurden 7,1 Milliarden US-Dollar neu emittiert, wodurch das ausstehende Volumen (abzüglich Fälligkeiten) auf 52,2 Milliarden Dollar anstieg. Tendenz weiter steigend. «Ich glaube, wir haben in dem Markt den Peak noch nicht erreicht», sagt Urs Ramseier, CEO von Twelve Securis. 

Urs Ramseier

Urs Ramseier, CEO von Twelve Securis. (Bild: zVg)

Viel Neugeld und ein Luxusproblem

Das zunehmende Interesse an Cat Bonds bekommt auch Twelve Securis zu spüren. Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres sind dem Unternehmen zwischen 300 bis 400 Millionen Dollar zusätzlich zugeflossen.

Jüngst musste Twelve Securis einen Cat-Bonds-Fonds für Neugelder vorübergehend schliessen. Ein Luxusproblem, wie Ramseier erklärt: «In Zeiten von grosser Unsicherheit suchen Investoren einen Ausgleich. Und da unser Geschäft unabhängig von der Politik funktioniert, bekommen wir derzeit viele Anfragen von Interessenten.» 

Das ist mitunter auch auf die neue Grösse zurückzuführen: Als neuer starker Player gelangt Twelve Securis auch besser an grössere Budgets. Dies will das Unternehmen nutzen und seine Position insbesondere in den USA, Japan, Asien und Australien ausbauen.