Die UBS gehört zu den am besten kapitalisierten Banken Europas – aber auch sie hat bislang kein Rezept gegen den Ertragsschwund. Analysten der Grossbank sehen nur einen Ausweg: Übernahmen.

Im Europäischen Bankensystem gehört die UBS nicht zu den Instituten, die wegen Instabilität und Kapitalknappheit eine direkte Gefahr für das System darstellen. Aber auch die UBS leidet unter dem für Banken widrigen Umfeld mit tiefen Zinsen und schlechten Renditen.

Das Europäische Bankensystem ist wegen verschleppter Restrukturierungen und Kapitalmassnahmen instabil. Wankt ein Riese wie die Deutsche Bank im vergangenen Spätsommer, zittern Banken von Spanien bis Griechenland vor einem möglichen Domino-Effekt.

Ein gefährlicher Teufelskreis

Anerkannt sind die seit Ausbruch der Finanz- und Eurokrise manifest gewordenen Überkapazitäten im europäischen Banking. Das wirkt sich weiter auf die Ertrags- und Kapitalschwäche der Finanzinstitute aus – ein für die Systemstabilität gefährlicher Teufelskreis.

Für die UBS gibt es darum nur eine Lösung, wieder Sicherheit im Europäischen Bankensystem herzustellen: Fusionen und Übernahmen. Der Sektor sei schlicht zu fragmentiert und zu ineffizient, um im gegenwärtigen Umfeld noch akzeptable Renditen zu erwirtschaften, schreiben die UBS-Analysten in einem Report diese Woche.

M&A hat deutlich zugenommen – nur nicht bei Banken

Das Resultat werde mittelfristig ein deutlicher Anstieg von Bankenfusionen sein. «Da mehrere relevante EU-Staaten unter einem sehr hohen Verschuldungsgrad leiden, glauben wir, dass eine Bankenkonsolidierung der Weg zu einem sichereren Bankensektor darstellt», hiess es in dem Bericht, aus dem «Financial News» zitiert.

Übernahmen würden zu Kostenreduktionen bei den Banken führen, die Renditen verbessern und den Aufbau von dickeren Kapitalpolstern ermöglichen, um sich gegen die Zyklen besser schützen zu können.

Die Analysten stellten fest, dass seit dem Ende der Finanzkrise in Europa die M&A-Aktivitäten deutlich zugenommen haben. Bislang aber nicht im Bankensektor. Es sei an der Zeit, dass sich dies ändere, hoffen sie.

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