Die sich im Übernahmemodus befindliche liechtensteinische Privatbank LGT hat 2016 den Gewinn deutlich gesteigert. Der Gruppe sind rekordhohe Neugelder zugeflossen.

Insgesamt strömten der LGT-Gruppe mit Sitz in Vaduz 11,7 Milliarden Franken neue Gelder zu. Das entspricht einem Zuwachs von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Fürstenbank am Montag mitteilte.

Die verwalteten Vermögen kletterten im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf gut 152 Milliarden Franken. Darin enthalten sind 8 Milliarden Franken der im März 2016 übernommenen britischen Vermögensverwaltungs-Boutique Vestra Wealth.

Verhaltene Kundenaktivität

Trotz «ökonomischen und politischen Unsicherheiten» und als Folge davon verhaltener Kundenaktivität erzielte die LGT einen um 5 Prozent höheren Bruttoerfolg von 1,2 Milliarden Franken. Sowohl der Erfolg aus dem Zinsengeschäft als auch der Kommissions- und Dienstleistungserfolg nahmen zu, derweil die Erträge aus dem Handelsgeschäft tiefer ausfielen.

Unter dem Strich erwirtschaftete die Fürstenbank, die von CEO S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein geführt wird, einen um 9 Prozent höheren Konzerngewinn von 230 Millionen Franken.

Deutlich mehr Personal

Im abgelaufenen Jahr fiel der Personalaufwand um 6 Prozent auf 670,5 Millionen Franken höher aus. Grund hierfür sind laut Mitteilung unter anderem ein höherer Personalbestand – er stieg um 420 auf 2'632 Angestellte – und höhere Boni. Der Sachaufwand kletterte um 20 Prozent auf rund 225 Millionen Franken, was vor allem auf den weiteren Ausbau des Geschäfts zurückzuführen war, wie es weiter hiess.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich in der Folge um 3 Prozentpunkte auf 74,2 Prozent.

Auf Einkaufstour

Die LGT-Gruppe hat im März 2016 eine Mehrheitsbeteiligung der in London ansässige Wealth-Management-Boutique Vestra Wealth übernommen. Letzten Dezember forcierte die Fürstenbank ihre Präsenz in Asien und im Mittleren Osten mit der Akquisition der entsprechenden Private-Banking-Sparten der ABN Amro.

Der Abschluss dieser Transaktion werde – vorbehaltlich der erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen – im zweiten Quartal 2017 erwartet, hiess es weiter. Auch im angelaufenen Jahr setzte die LGT ihre Einkaufstour fort. Anfang März gab sie bekannt, den in London und Paris ansässigen Private-Debt-Manager European Capital Fund Management, einschliesslich eines Teams von mehr als 20 Spezialisten zu übernehmen.

Die Kernkapitalquote (Tier 1) der liechtensteinischen Traditionsbank erhöhte sich leicht um 0,1 auf 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.