Der Ustermer und Leiter des grössten Schrottanleihen-Fonds Europas fährt das Risiko zurück. Angst sei jetzt besser als Gier, warnt er. 

Das in Kopenhagen ansässige Fondshaus Capital Four verwaltet für den dänischen Asset Manager Nordea den mit umgerechnet gut 5 Milliarden Franken grössten Junk-Bond-Fonds Europas. Herr über diesen Fonds ist Sandro Näf, Mitgründer und CEO der seit 1999 bestehenden Capital Four.

Der langjährige Leiter für Hochzinsanleihen bei Nordea Investment Management und ehemalige Analyst der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) tritt nun aber auf die Bremse. «Wir sind in einer Phase angelangt, in der man ängstlich und nicht gierig sein sollte», erklärte der gebürtige Ustermer (Stadt in der Nähe von Zürich) gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg».

Investment-Zyklus endet

Seit die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) begonnen habe, die Leitzinsen schrittweise zu erhöhen, nähere man sich dem Ende eines Investment-Zyklus', so Näf. Dagegen sollte man sich frühzeitig schützen, begründet der 51-Jährige seine Vorsicht.

Denn steigen die Zinsen, drückt dies auf die Obligationen-Preise. Näf schichtet deshalb sein Portfolio nun um und favorisiert stattdessen Obligationen von nicht-zyklischen Firmen, wie die Royal Bank of Scotland (RBS) oder Matterhorn Telecom.

Schrottanleihen mit höchster Performance

Näfs Fonds erwirtschaftete in den vergangenen drei Jahren eine Durchschnittsrendite von 6,1 Prozent pro Jahr, derweil die Benchmark 5,3 Prozent erzielte. Geholfen hat dem Fondsmanager die seit der letzten Finanzkrise von den Notenbanken eingeleitete Tiefzinspolitik. Investoren suchten händeringend nach Anlagen, die noch eine ansprechende Rendite abwarfen.

Fündig wurden sie unter anderem im Segment der Hochzinsanleihen – entsprechend stark stiegen hier die Preise (siehe Chart). Ironischerweise sind das ausgerechnet jene «Schrottanleihen», die seit der Finanzkrise die höchste Performance abgeworfen haben.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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