Das ist ein veritabler Meinungsumschwung, denn noch in den Vorjahren sah die Mehrheit der Banken in der Digitalisierung vor allem einen zusätzlichen Vertriebskanal, der das bestehende Geschäft ergänzt. Heute sind beinahe drei Viertel der befragten Banken der Meinung, dass sich die Schweizer Finanzindustrie in einem Strukturwandel befindet.

«Die Digitalisierung ist der wichtigste Treiber für einen langfristigen Strukturwandel. Aus der Einschätzung der Banken lässt sich ablesen, dass die Digitalisierung längst nicht mehr nur ein Trend ist, sondern eine zunehmende Realität», so Olaf Toepfer, Leiter Banking & Capital Markets bei EY in der Schweiz.

Virtuelle Assistenten kommen in Einsatz

Eine grosse Mehrheit von 75 Prozent der befragten Banken beabsichtigt in Zukunft, auch Roboter respektive virtuelle Assistenten einzusetzen. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung der Institute insbesondere in den Bereichen Analyse und Entscheide (etwa Anlagevorschläge, Kreditentscheide) als auch im Middle- und Backoffice niederschlagen. «Hierzu sind jedoch zunächst weitere Fortschritte in der Standardisierung und Industrialisierung von Geschäftsprozessen bei den Banken erforderlich», fügt Toepfer an.

Insgesamt bringt der neuste EY Bankenbarometer klar zum Ausdruck, dass es der Schweizer Bankbranche nicht nur gelungen ist, die Finanzkrise vor zehn Jahren schadlos zu überstehen (mit einer Ausnahme: UBS), sondern sich in der Folge sowohl dem strukturellen wie auch technologischen Paradigmenwechsel zu stellen.

Natürlicher Selektionsprozess

Das sogenannte Swiss Private Banking, wie es bis vor zehn Jahren noch existierte und in den Köpfen vieler, vorwiegend ausländischer Beobachter immer noch herumgeistert, gehört inzwischen definitiv der Vergangenheit an; gleichzeitig ist es den leistungsfähigen Finanzinstituten gelungen, sich auf die veränderte Welt und das veränderte Kundenverhalten einzustellen, wie auch finews.ch unlängst feststellte.

Dass manche Häuser dabei auf der Strecke blieben, ist nicht symptomatisch für das Swiss Banking, sondern der natürliche Selektionsprozess in einer freien Marktwirtschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

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