In den vergangenen Wochen musste die CS auch in Hongkong eine Millionenzahlung leisten, nachdem die dortigen Behörden festgestellt hatten, dass manche Mitarbeiter über einen Zeitraum von sage und schreibe 14 Jahre Bestimmungen missachtet hatten.

Und im jüngsten Geschäftsbericht räumt die Schweizer Grossbank Rechtsrisiken rund um die Anstellungspraxis reicher Chinesen ein, die in einem Verwandtschafts-Verhältnis zu hochrangigen Behördenmitgliedern stehen. Denn auch in diesen Fällen liegt Korruptionsgefahr vor. Davon sind auch andere Grossbanken betroffen, die im Reich der Mitte tätig sind.

Falsche Dinge tun

Unter diesen Prämissen erstaunt es nicht, dass die CS zu Massnahmen greift und im Prinzip ihre Mitarbeiter dazu auffordert, fehlbare Mitarbeiter zu «verpetzen». Thiam sagte auch, dass generell in der Bevölkerung 3 bis 4 Prozent «falsche Dinge» tun würden. Die Bank setze alles daran, solche Leute fernzuhalten, doch das sei nicht immer möglich. 

Hinter dieser neuen Praxis steckt zwar eine gute Absicht. Doch die CS begibt sich dabei auch in eine heikle Situation, fördert sie doch intern eine Kultur des Misstrauens unter den Angestellten, die dazu führen kann, dass rechtschaffene Mitarbeiter – aus welchen Motiven auch immer – angeschwärzt werden.

 

 

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