UBS wickelt die von der First-Brands-Pleite betroffenen Fonds ab
Der US-Hedgefonds O’Connor hat seine Kunden darüber informiert, dass ein Anlageinstrument mit erheblichen Verbindlichkeiten gegenüber der First Brands Group aufgelöst wird, wie die «Financial Times» (Artikel hinter Bezahlschranke) berichtet. Die Kunden der UBS-Tochter waren über entsprechende Finanzinstrumente mit mehr als 500 Millionen Dollar bei First Brands engagiert.
Die UBS hat Kunden ihrer in Chicago ansässigen Tochtergesellschaft O'Connor mitgeteilt, dass sie mehrere Rechnungsfinanzierungsfonds liquidiert, darunter auch einen Fonds, der nicht gegenüber First Brands exponiert war, wie es unter Berufung auf Kreise heisst.
«Wir haben die Anleger immvergangenen Monat darüber informiert, dass die Working Capital Opportunistic Funds von O'Connor aufgelöst werden und der Grossteil der Fondsvermögen bis Ende des Jahres monetarisiert wird», teilte die UBS der Zeitung mit.
«Wir ergreifen vorrangig Massnahmen, um die Interessen unserer Kunden zu schützen und die Rückgewinnung der verbleibenden Positionen im Zusammenhang mit der First Brands Group im Rahmen des komplexen Insolvenzverfahrens zu maximieren.»
Kein Bilanzrisiko bei der UBS
In der vergangenen Woche hatte UBS-CFO Todd Tuckner bei der Präsentation der Quartalszahlen betont, dass die UBS selbst kein Bilanzrisiko gegenüber First Brands habe. Es sei «nur eine kleine Anzahl von Fonds» betroffen. Es sei aber «immer bedauerlich, wenn Kunden Verluste erleiden». Die am stärksten betroffenen Fonds seien für erfahrene Investoren konzipiert worden und hätten klare Risikohinweise enthalten. «Es wurden keine Anlagevorschriften verletzt.»
Laut der FT-Quelle sollen bis Ende des Jahres 70 Prozent des O’Connor-Fonds mit Engagement bei First Brands monetarisiert werden. Zudem soll auch ein «High Grade» Invoice Finance Fonds liquidiert werden, der kein Engagement bei First Brands hatte. Das gesamte Vermögen dieses Fonds im Volumen von rund 600 Millionen Dollar soll bis Jahresende liquidiert werden.
Sorge vor «Bad Debt» steigt
In der Finanzbranche sind die Sorgen rund um Unternehmensfinanzierung, Insolvenzen und faule Kredite gestiegen. Da viele dieser Schulden in verschiedenen Finanzinstrumenten verbrieft werden, kann dies weitreichende Effekte haben.
Die First-Brands-Pleite und die Liquidation der Fonds könnte zudem Einfluss auf den Verkauf von O'Connor an Cantor Fitzgerald haben. Bereits zuvor hatte es Medienberichte gegeben, dass die Käuferin die Konditionen neu verhandeln möchte.
















